Essen. Duisburg gründet einen Wasserstoff-Verein, Essen einen Beirat. Der RVR bemüht sich, die Aktivitäten in den Städten zu koordinieren.

Vor zwei Wochen hat Duisburg den Wasserstoff-Verein Verein „Hy“ mit 16 namhaften Unternehmen gegründet. Am Mittwoch hat Essen nachgelegt und einen Wasserstoff-Beirat mit einer Vielzahl zum Teil anderer Konzerne ins Leben gerufen. Der Regionalverband Ruhr (RVR) zeigte sich auf Anfrage bereit, die zahlreichen Aktivitäten rund um das Zukunftsthema zu koordinieren.

Will Deutschland die Klimaziele bis 2050 erreichen, muss Kohle durch nachhaltig erzeugten Wasserstoff ersetzt werden. In Duisburg betrifft das vor allem die Stahl- und Chemieindustrie, aber auch die Binnenschifffahrt. Aber auch die „Energiehauptstadt“ Essen mit ihrer hohen Dichte an Konzernen und Forschungseinrichtungen der Branche will Teil des Aufbruchs sein. Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) berief am Mittwoch deshalb erstmals den „H2-Beirat“ ein, in dem renommierte Unternehmen wie Brenntag, Evonik, RAG-Stiftung, Thyssenkrupp, RWE und Trimet vertreten sind.

OB Kufen: Wasserstoff ist Treiber für die Energiewende

„Wasserstoff ist eine bedeutende Zukunftschance für den Energie- und Umweltstandort Essen und ein Treiber für die Energiewende“, sagte Kufen. Der H2-Beirat werde „noch intensiver an einer nachhaltigen und klimafreundlichen Ausrichtung Essens arbeiten“, kündigte der Stadtchef an. Gemeinsam wolle man konkrete Wasserstoff-Projekte anstoßen.

Ähnliche Ziele verfolgt aber auch der Duisburger Verein Hy, der ausdrücklich um Unternehmen und Institute außerhalb der Stadt wirbt und in der gesamten Rhein-Ruhr-Region wirken will. Eine Klammer zu anderen Wasserstoff-Aktivitäten wie die in Essen gibt es allerdings noch nicht. Das soll sich aber ändern.

RVR für „regionale Koordinierungsstelle“

RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel kündigt auf Anfrage an, dass es eine „regionale Koordinierungsstelle“ unter Mitwirkung des Regionalverbands geben soll. Die politische Debatte darüber stehe aber erst am Anfang.

„Unsere Vielfalt ist unsere Stärke, sie braucht aber auch Koordination, damit das Ruhrgebiet grünste Industrieregion der Welt werden kann“, sagt Geiß-Netthöfel im Hinblick auf die Vielzahl von Wasserstoff-Aktivitäten in den Revierstädten. Die RVR-Direktorin: „Viele gute Beispiele zeigen schon heute, dass sich das Ruhrgebiet aufgestellt hat, eine technologische Vorreiterrolle beim Thema Wasserstoff in Deutschland und Europa zu sichern.