Düsseldorf. Beschäftige in der Metall- und Elektroindustrie sollen in diesem Jahr eine Einmalzahlung bekommen. Die Streiks sollen zunächst weitergehen.

Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie sind die Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen von ihrer Forderung nach einer Nullrunde für dieses Jahr abgerückt. „Wir werden der IG Metall in der kommenden Woche vorschlagen, für dieses Jahr eine substanzielle Einmalzahlung an die Beschäftigten tarifvertraglich zu vereinbaren“, sagte der Präsident der NRW-Metallarbeitgeber, Arndt Kirchhoff, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). Außerdem seien die Arbeitgeber bereit, „für das Jahr 2022 eine reguläre Tariferhöhung zu vereinbaren“.

„Es ist gut, dass unsere Warnstreiks für Bewegung sorgen“, kommentierte der NRW-Bezirksleiter der IG Metall, Knut Giesler, die Äußerungen Kirchhoffs. Bei der nächsten Verhandlungsrunde am kommenden Donnerstag werde sich zeigen, „ob sich der nach Herrn Kirchhoff substanzielle Vorschlag der Arbeitgeber mit dem deckt, was wir unter substanziell verstehen“. So lange die Gewerkschaft das nicht wisse, „gehen unsere Warnstreiks unvermindert weiter“.

Einmalzahlung für Beschäftigte: „Sicherlich mehr als 100 Euro“

Bisher hatten die Arbeitgeber Lohnerhöhungen frühestens für das Jahr 2022 in Aussicht gestellt. Die IG Metallfordert für die etwa 700.000 Beschäftigten der Branche in NRW vier Prozent mehr Lohn - wo es in einem Betrieb schlecht läuft, auch in Form von Lohnausgleich bei einer auf vier Tage pro Woche abgesenkten Arbeitszeit.

Konkrete Angaben zur Höhe der Einmalzahlung macht Kirchhoff nicht. Es werde aber „sicherlich um mehr als 100 Euro gehen“. Dabei müsse aber nach wirtschaftlicher Lage eines Betriebs differenziert werden - und zwar nach festen Regeln, ohne dass die Geschäftsführung darüber im Einzelfall erst ausführlich mit den Arbeitnehmervertretern verhandeln müsse. Er gehe aber davon aus, dass etwa 70 Prozent der Unternehmen eine Einmalzahlung verkraften könnten, sagte Kirchhoff.

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Die bislang fünf Verhandlungsrunden in NRW waren ohne Ergebnis geblieben. Die Gewerkschaft hatte deshalb Warnstreiks gestartet. Auch am Freitag waren Aktionen geplant. Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie werden regional geführt. Dabei bildet sich schrittweise in Pilotbezirk heraus, wiederholt war das auch Nordrhein-Westfalen. (dpa)