Hagen. Ab Freitag rechnen NRW-Flughäfen wegen der Schulferien mit mehr Reisenden. Schlangen bei der Sicherheitskontrolle erscheinen vorprogrammiert.

Mit dem Start in die Herbstferien in Nordrhein-Westfalen steht für Flugreisende an einigen Airports ziemlich sicher mal wieder eine Geduldsprobe an. Allen voran in Düsseldorf, aber auch in Köln/Bonn und Dortmund gab es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder lange Warteschlangen, weil zu wenig Sicherheitspersonal im Einsatz war. Daran hat sich im Wesentlichen nichts geändert – nur rechnen die Flughafenbetreiber in den Ferien mit viel mehr Reisenden.

Mehr Servicepersonal in Düsseldorf

Am größten NRW-Flughafen in Düsseldorf schätzt der Betreiber die Zahl der Fluggäste in den kommenden vierzehn Tagen auf etwa 765.000 bei mehr als 6000 Starts und Landungen. Damit liegt man in Düsseldorf zwar nur bei rund 50 Prozent der Auslastung von 2019, dennoch sind lange Wartezeiten ziemlich sicher vorprogrammiert. Dem Sicherheitsdienstleister DSW fehlt es nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi weiter massiv an Personal, auch wenn DSW gestern beteuerte, ausreichend Mitarbeiter in Düsseldorf einsetzen zu können. Laut Verdi ein selbstverschuldetes Dilemma. Rund einhundert Leute seien über die Coronazeit durch „krankheitsbedingte Kündigungen“ abgebaut worden. Etwa zehn Prozent der dort eingesetzten Belegschaft. Rund 1000 DSW-Beschäftigte kontrollieren nun Gepäck und Personen vor dem Abflug. Durch Corona-Auflagen ist dies ohnehin zeitaufwendiger als noch vor zwei Jahren. Am Ende dürfte es zu wenig Personal sein, um lange Schlangen mit genervten Reisenden vor dem Sicherheitscheck zu vermeiden.

Zeitaufwand vor Abflug nach wie vor sehr hoch

Egal ob groß oder klein: Flugreisende müssen nach wie vor viel Zeit vor dem Abflug einplanen. Minimum zwei Stunden, besser mehr.Am aktuellsten informiert über den eigenen Abflug und die geltenden Auflagen – etwa zum vielfach eingeschränkten Handgepäck in der Kabine – wird man auf den Internet-Seiten der jeweiligen Fluglinie. Alternativ die Service-Telefonnummer anrufen.

„Wir können nicht mehr als eine solide Planung liefern“, sagt ein Sprecher des Düsseldorfer Flughafens. Außerdem setze man in den kommen zwei Wochen zusätzlich Servicepersonal ein, um die Fluggäste dorthin zu lotsen, wo die kürzesten Schlangen sind.

Der gute Rat an Flugreisende an allen Flughäfen lautet: Früh genug vor dem Abflug da sein. Ob in Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund oder sogar dem ruhigeren Paderborn. Zwei, besser zweieinhalb Stunden sind wegen der Coronaauflagen das Minimum. „Am besten informiert man sich bei der jeweiligen Fluggesellschaft“, sagt der Düsseldorfer Sprecher.

Eurowings rechnet in Ferien nicht mit Streik

Beispiel Eurowings: Das Unternehmen hat zwar eine App für Smartphones mit aktuellen Informationen zu den jeweiligen Flügen und informiert wie andere Airlines auch auf ihrer Internetseite rund um Fliegen in Coronazeiten, hatte zuletzt aber ein spezielles Problem: Vor einer Woche traf der von der Gewerkschaft Verdi organisierte Streik des Kabinenpersonals auch die Lufthansatochter, und zwar wie die Reisenden völlig aus heiterem Himmel, nicht nur in Düsseldorf, sondern beispielsweise auch in Dortmund. „Wir sind im Dialog mit der Verdi. Einen Streik in den Herbstferien sehen wir nicht“, signalisierte ein Eurowingssprecher am Donnerstag.

In Dortmund gibt es ähnliche Probleme wie am Flughafen in der Landeshaupt. Zu wenig Sicherheitspersonal – Schlangen bei den Kontrollen. Rund 730 Flüge zu 59 Zielen werden in den NRW-Ferien angeboten. Auf ungefähr 115.000 Fluggäste schätzt Dortmunds Sprecher das Passagiervolumen aufgrund der bekannten Buchungen.

Vorabend Check-in nicht überall

Anders als in Köln/Bonn oder Düsseldorf bieten die Airlines hier keinen Vorabend-Check-in an, bei dem man vorab sein Gepäck aufgeben und in die Bordkarte in Empfang nehmen kann. Also rät der Dortmunder-Airportsprecher: „Früh da sein. Gerne auch eher als zwei Stunden vor dem Start.“ Ab 3.30 Uhr ist das Flughafengebäude geöffnet. Die ersten Flieger starten gegen 6 Uhr. In Dortmund war man auch im dritten Quartal 2021 mit 726.583 Passagieren und 95 Prozent beinahe wieder auf dem Niveau des Rekordjahres 2019.

Mehr Rummel in den Ferien erwartet man auch am Flughafen Köln/Bonn. Rund 440.000 Passagiere bedeuten etwa Zweidrittel des Vorkrisenniveaus von 2019. Rund 50.000 werden auf der Deutschen liebste Insel Mallorca landen, weiß man am Airport. Und: Am meisten Trubel werde es am 10. Oktober mit über 30.000 Fluggästen geben.

Deutlich ruhiger wird es am Airport Paderborn/Lippstadt zugehen. Man ist gerade erst wieder dabei, das Angebot hochzufahren. Mit 18.000 Passagieren rechnet man dort für die 57 Touristik-Flüge, plus rund 3000 Gäste auf Linienflügen.