Bochum.. Das Vorbild heißt VW: Durch Arbeitszeitverkürzung wurden tausende Stellen gesichert. Nun verfolgt der Bochumer Opel-Betriebsrat ähnliche Pläne - und fordert eine 30-Stunden-Woche zur Rettung von Arbeitsplätzen.

Um betriebsbedingte Kündigungen im Bochumer Opel-Werk abzuwenden, strebt Betriebsratschef Rainer Einenkel eine Arbeitszeitverkürzung um fünf auf 30 Stunden pro Woche an. Dies könne 500 bis 700 Arbeitsplätze sichern, sagte Einenkel der WAZ. „Opel verhandelt mit uns über diese Frage“, erklärte er. Am Mittwoch seien Gespräche mit der Firmenleitung geplant.

Einenkels Plan: Bei einer 30-Stunden-Woche bekommen die Beschäftigten 32,5 Stunden vergütet. Der Lohnverlust wäre ähnlich wie bei Kurzarbeit. Vergleichbare Modelle hätten bei Volkswagen tausende Jobs gesichert.

Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) will bis Jahresende 1200 Stellen in Bochum streichen. Derzeit arbeiten laut Betriebsrat etwa 4600 Beschäftigte am Standort. Ein Opel-Sprecher bekräftigte, der Konzern halte am Stellenabbau fest. Einenkel erklärte, Opel verweise auf höhere Kosten durch die 30-Stunden-Woche.

Die Nachfrage nach Opel-Modellen war zuletzt gestiegen. In Bochum werden der Kompaktvan Zafira und die Getriebe für den Corsa hergestellt. Er habe die Hoffnung, dass die Bochumer Getriebeproduktion mit rund 400 Arbeitsplätzen fortgeführt werden könne, sagte Einenkel. Auch darüber müsse mit der Unternehmensleitung verhandelt werden.

Einenkel fordert auch ein neues Altersteilzeitprogramm, um Kündigungen im Bochumer Opel-Werk zu vermeiden. „Viele Beschäftigte mit Jahrgang 55 und jünger würden diese freiwillige Austrittsmöglichkeit sofort nutzen“, sagte der Betriebsrat.

Das geballte Opel-Wissen