Essen. Der Druck war wohl zu groß. Nach den Enthüllungen um die Hygiene-Zustände beim Franchise-Nehmer Yi-Ko trat Geschäftsführer Ergün Yildiz nun zurück. Außerdem setzt die Burger-King-Zentrale Spezial-Teams ein, die die Zustände in den Restaurants überprüfen. Zwei Filialen wurden schon geschlossen.

Zu lange warm gehaltenes Fleisch, Haare im Essen und unhaltbare Hygienezustände. Die Situation in den 90 Burger-King-Restaurants der Yi-Ko Holding ruft nun die Burger-King-Zentrale auf den Plan. Mit Spezialisten-Teams will die Münchener Zentrale jetzt gegen die "Missstände" vorgehen. Seit Freitag seien diese Teams unterwegs, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Es handele sich dabei um Experten für Lebensmittelsicherheit und Restaurantmanagement. Sie sollen im Rahmen einer "Sonderinspektion" feststellen, ob die Burger-Restaurants den Standards des Konzerns entsprechen.

Die Enthüllungen zwangen nun auch Ergün Yildiz, Geschäftsführer des umstrittenen Franchise-Nehmers Yi-Ko Holding, zum sofortigen Rücktritt. Man habe sich "gemeinsam auf Managementveränderungen in der Yi-Ko Holding verständigt", teilte die Münchener Burger-King-Zentrale am Montagabend mit. Für Yildiz werde Nicole Gottschalk die Verantwortung für die Yi-Ko-Filialen übernehmen. Gottschalk war bisher bei Burger King für die Betreuung sämtlicher Franchisenehmer verantwortlich.

Zwei Filialen wurden schon geschlossen

„Unser Ziel ist es, die operativen Missstände sofort zu beseitigen, die Einhaltung unserer hohen Qualitätsstandards in unseren Restaurants und faire Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter sicherzustellen“, sagt Andreas Bork, der das deutsche Geschäft von Burger King leitet.

Auch die sofortige Schließung von Restaurants droht, wenn ein Lokal bei der Hygiene-Kontrolle durchfällt. Außerdem hätten die Kontrolleure die Aufgabe "Mitarbeiter entsprechend unserer strengen operativen Qualitätsstandards nochmals zu trainieren" - falls schlimme Missstände entdeckt werden. So lange diese Standards nicht erfüllt werden, blieben die Restaurants geschlossen, lässt Burger King verlauten.

Auffälligkeiten in Düsseldorfer Restaurant

Zwei Burger-King-Filialen der Yi-Ko Holding wurden laut der Münchener Zentrale bereits geschlossen. Um welche Restaurants es sich handelt, teilte der Konzern aber auch auf Anfrage nicht mit.

Auch öffentliche Behörden hatten die Restaurants der Yi-Ko Holding immer wieder routinemäßig kontrolliert. Aber weder bei den Kontrollen in Bochum noch in Gelsenkirchen wurde Auffälliges entdeckt. In Düsseldorf hat das Amt für Verbraucherschutz erst letzte Woche eine Yi-Ko-Filiale kontrolliert. Dabei wurden zwar Auffälligkeiten festgestellt, Klaus Meyer, Leiter des Amts für Verbraucherschutz in Düsseldorf, sagt aber: "Es war nichts, was wir nicht auch ab und zu in anderen Geschäften erleben." Eine Schließung der Filiale stehe im Moment nicht zur Debatte. (fel)