Berlin. Die Affäre um vom Unternehmen gesponserte Lustreisen für Versicherungsvertreter hat Ergo einen enormen Imageschaden beschert. Nun hat Ergo-Chef Torsten Oletzky Fehler in der Kommunikation eingeräumt. “Wir haben keine gute Figur gemacht“, sagte er in einem Interview - und versprach mehr Transparenz.
Der Vorstandsvorsitzende des
Versicherungskonzerns Ergo hat Fehler bei der
öffentlichen Aufarbeitung der Skandale um Sex-Ausflüge von
Versicherungsvertretern nach Budapest und Jamaika eingeräumt. "In der
Kommunikation haben wir nicht immer eine gute Figur gemacht", sagte Torsten
Oletzky im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagzeitung" (F.A.S.)
laut Vorabbericht. Dass die drei Reisen von Ergo-Vertretern in einen Swinger-Club nach Jamaika bei
einer Pressekonferenz nicht erwähnt worden seien, sei "ein Fehler" gewesen,
sagte Oletzky.
Der Ergo-Konzern schaltet an diesem
Sonntag eine Website mit Informationen über die Skandalreisen frei. Oletzky
räumte nach den neuerlichen Enthüllungen über weitere Sex-Reisen ein, die
Aussage, die Ergo habe bei der Aufarbeitung der
Skandale im Unternehmen "jeden Stein umgedreht", seinerzeit "zu früh" gewesen
sei: "Wir haben unsere Lektion gelernt." Auf die Frage, ob die Ergo-Muttergesellschaft noch hinter Oletzky stehe, sagte
dieser, er bekomme "alle Unterstützung aus München, die es braucht". Oletzky
beteuerte: "Ich verspüre den Rückhalt zur Ego nach wie vor". (rtr)