Essen. Auf der Expo Real wird Zollverein als herausragender Kultur- und Wirtschaftsstandort präsentiert.
Als Projektentwickler für Neubauprojekte treibt die RAG Montan Immobilien gemeinsam mit Kölbl Kruse die Entwicklung der ehemaligen Zeche und Kokerei Zollverein im Essener Norden voran. Unter der Federführung der Stiftung Zollverein als Betreiber und Entwickler des Unesco-Welterbes Zollverein sind auf dem 100 Hektar großen Standort bis 2016 Investitionen von rund 150 Millionen Euro geplant.
Mehrere große Neubauprojekte werden derzeit realisiert. So wurde am 2. Oktober in Anwesenheit von NRW-Bauminister Michael Groschek und NRW-Innovationsministerin Svenja Schulze der Grundstein für den Bau der Folkwang Universität der Künste auf dem Designstadt-Areal des Welterbes gelegt, dem früheren Materiallagerplatz der Zeche. Zum Sommer 2017 beginnt dort der Hochschulbetrieb. In direkter Nachbarschaft ist ein neues Hotel geplant, das bis Ende 2017 bezugsfertig sein wird. Gebaut werden beide Projekte von der Welterbe Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG, die von Kölbl Kruse und der RAG Montan Immobilien gegründet wurde.
Auf dem ehemaligen Kokerei-Areal ist der Baubeginn für das Verwaltungsgebäude von RAG-Stiftung und RAG für 2016 geplant. Bauherr dieses Gebäudes, das direkt neben dem Unternehmenssitz der RAG Montan Immobilien entsteht, ist die Projektgesellschaft Zollverein – Im Welterbe 10 GmbH & Co. KG. Kölbl Kruse übernimmt die Rolle des Generalübernehmers. Der Neubau wird sich an modernsten Nachhaltigkeits-Standards nach dem „cradle to cradle“-Konzept orientieren: Das Gebäude wird aus ortsbezogenen Materialien erstellt, die komplett recyclinggerecht sind. Bei der Planung stehen die Bedürfnisse der Nutzer im Mittelpunkt, durch die einfache Konstruktion ist das Gebäude wandlungsfähig und flexibel in der Nutzung. Ebenfalls wird auf technoide Elemente wie z.B. Klimaanlagen verzichtet. Für ein optimales Raumklima sorgen modernste nachhaltige Techniken auf Basis einer integrierten Energieversorgung. Die architektonische Planung übernimmt ein Team unter Führung des renommierten Büros kadawittfeldarchitektur aus Aachen. Offiziell wird das Projekt vom 5. bis 7. Oktober bei der Expo Real in München vorgestellt.
Keine 100 Meter entfernt vom RAG-Komplex soll Mitte 2016 in der ehemaligen Gassauger-Kompressorenhalle der Kokerei eine neue Special Event Location, die Grand Hall Zollverein, eröffnet werden. Die Eventhalle wird Platz für Veranstaltungen mit bis zu 2.500 Menschen bieten. Ebenfalls auf dem Areal wird mit Unterstützung der Stiftung Zollverein das ehemalige Hauptstellwerk zwischen Kokerei und der Köln-Mindener-Bahn saniert und erweitert. Die Humanitas GmbH wird dort voraussichtlich 2016 ihren Hauptsitz ansiedeln. Der Kranken- und Altenpflegedienst mit Standorten in Essen, Münster, Recklinghausen und Gelsenkirchen investiert rund 1,5 Millionen Euro in das Projekt. Ein weiterer Baustein auf dem Kokerei-Areal ist der Ausbau des ehemaligen Kammgebäudes, das die Stiftung Zollverein aktuell für Unternehmen der Kreativwirtschaft ertüchtigt. Anfang 2016 bezieht dort das erste Unternehmen einen Bürotrakt mit Werkstatt.
Alle Projekte gemeinsam machen deutlich: Neben dem Erhalt des Gebäudeensembles als Industriedenkmal entwickelt sich das Welterbe Zollverein in Essen zu einem bedeutenden Bildungs- und Wirtschaftsstandort. Großes Interesse weckt dabei das Kokerei-Areal: Allein im September führte Oliver Dresen, zuständiger Projektsteuerer der RAG Montan Immobilien, zwei Gruppen von Investoren und Maklern über das Areal. Initiiert hatte den Besuch die Wirtschaftsförderung Essen, die nach „Krupp-Viertel“ und „nördlicher Innenstadt“ zunehmend den Standort Zollverein für Neuansiedlungen positionieren will.