Berlin. Ikea steigt ins Hotelgeschäft ein - zumindest als Investor. Gemeinsam mit der US-Hotelkette Marriot startet das schwedische Unternehmen eine neue Billig-Hotelkette. Innerhalb von zehn Jahren sollen in Deutschland und neun anderen europäischen Ländern 150 Hotels eröffnet werden.
Der US-Hotelkonzern Marriott und der schwedische Möbelhausriese Ikea wollen gemeinsam eine Billig-Hotelkette in Deutschland und Europa starten. Geplant sei, in den nächsten zehn Jahren insgesamt 150 Hotels mit preiswerten Zimmern in zehn Ländern auf dem Kontinent aufzubauen, erklärte Marriott-Chef Arne Sorenson am Dienstag in Berlin.
Neben Deutschland würden auch Häuser in Österreich, Großbritannien, Irland, den Niederlanden, Finnland, Norwegen und Schweden eröffnet. Das erste Hotel unter der Marke "Moxy Hotels" werde in Mailand Anfang kommenden Jahres den Betrieb aufnehmen.
Zimmer mit USB-Schnittstellen in der Steckdose
Die neue Hotelmarke ziele auf eine preisbewusste, reiseerfahrene junge Kundschaft, die offen sei für "neue Technologie", erklärte Sorenson. Die Zimmer seien in einem "zeitgemäßen" Design gestaltet.
Sie hätten große Flachbildfernseher und USB-Schnittstellen, die in jede Steckdose eingebaut seien. Die Bäder seien in einem gehobenen Standard ausgestattet. Die Wände und die Einrichtung seien in beruhigenden Farben gehalten. Das Konzept sei über fast zwei Jahre hinweg entwickelt worden.
Marriott-Europachefin Amy McPherson erklärte, sie sehe in den Moxy Hotels eine große Möglichkeit, den Marktanteil von Marriott in Europa auszubauen. 2015 wolle Marriott zusammen mit der neuen Kette eine Kapazität von 80.000 Zimmern haben. Der Ikea-Immobilienverwalter Inter Hospitality Holding werde Eigentümer der ersten Moxy Hotels. Gemanagt würden die Häuser vom norwegischen Hotelbetreiber Nordic Hospitality, der als Franchisenehmer mit Marriott zusammenarbeite.
Grundstück in der Nähe des neuen BER-Flughafens gekauft
Inter Hospitality wolle sein Augenmerk nun darauf richten, Grundstücke in Deutschland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Belgien und Österreich zu kaufen, erklärte Unternehmenschef Peter Andrews. In den nächsten fünf Jahren wolle Inter Hospitality für die Inter-Ikea-Gruppe mindestens 50 Grundstücke erwerben.
Das Unternehmen kaufte bereits ein Grundstück nahe des im Bau befindlichen Berliner Großflughafens BER, wie Inter Hospitality der "Immobilien Zeitung" mitteilte. Verhandelt werde auch über Grundstücke in Frankfurt und im Raum Ludwigshafen/Mannheim. Ikea hatte Inter Hospitality 2012 gegründet, um in Hotelimmobilien in Europa zu investieren. (afp)