Gelsenkirchen.. Der Wasser- und Energieversorger Gelenwasser hält die Wasserpreise für seine 2,3 Millionen Kunden 2011 stabil. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende Manfred Scholle am Dienstag bei der Vorlage der Bilanzzahlen für 2010 an. Zudem gab er seinen Rückzug aus dem Konzern bekannt.

Es war seine letzte Bilanzpressekonferenz als Vorstandsvorsitzer des Wasser-, und Energieversorgers Gelsenwasser. Manfred Scholle (64), seit 2004 im Amt, zieht sich aus Altersgründen zum 30. September zurück. Seine Nachfolge an der Spitze des Konzerns, der nicht nur in NRW sein Geld verdient, soll bis Juli geklärt sein.

Zwei gute Nachrichten hatte Scholle gestern im Gepäck. Der Wasserpreis für die 2,3 Millionen Gelsenwasser-Kunden bleibt 2011 im sechsten Jahr in Folge stabil. Und auch die Bilanzzahlen für 2010 seien „sehr erfreulich“. Das Konzernergebnis vor Abzug von Steuern stieg bereinigt um 13,4 Prozent auf 112,9 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse legten um 28,9 auf 702,3 Millionen Euro zu. Gelsenwasser, mehrheitlich im Besitz der Stadtwerke Dortmund und Bochum, zählt derzeit über 1550 Beschäftigte.

Weitere Zukäufe in der Prüfung

Der Ausbau der Aktivitäten im freien Gas- und Strommarkt, aber auch Zukäufe und das Anziehen der Konjunktur hätten für das gute Ergebnis gesorgt. So erwarb Gelsenwasser im vergangenen Jahr 64,9 Prozent der Anteile an den Stadtwerken Oranienburg (Brandenburg) und 37 Prozent an den Technischen Werken Delitzsch (Sachsen). Im April will sich Gelsenwasser zudem bei den Stadtwerken Holzminden einkaufen. Scholle: „Mit den neuen Partnern wird unser Stadtwerke-Netz immer dichter.“ Weitere Zukäufe in der Wasser- und Energiewirtschaft würden „in­teressiert“ geprüft.

Zufrieden ist Gelsenwasser auch mit dem Energievertrieb. Der Gasverkauf stieg 2010 um 15,5 Prozent auf 11 767 Millionen Kilowattstunden. Im jüngsten Geschäftsfeld, dem Stromverkauf, stieg der Absatz noch deutlicher – plus 416,8 Prozent auf 119,9 Millionen Kilowattstunden. „Die Zahl der Stromverträge ist schon imposant, wenn man bedenkt, dass wir bis 2008 noch keinen Stromkunden hatten“, sagte Scholle. Bis Ende 2010 zählte Gelsenwasser etwa 76 000 Ab­nehmer.