Düsseldorf. Der Mobilfunkanbieter Vodafone will in Deutschland im dreistelligen Millionenbereich sparen und guckt dabei auch auf Gehälter der Mitarbeiter. Um 100 Millionen Euro jährlich geht es dabei. Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum will laut Medienbericht betriebsbedingte Kündigungen zumindest vermeiden.

Der Mobilfunkanbieter Vodafone will in Deutschland mit einem millionenschweren Sparprogramm seine jährlichen Ausgaben drosseln. Der Konzern wolle "100 Millionen Euro netto aus den jährlichen operativen Kosten von zwei Milliarden Euro herauskürzen", sagte Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf. "Der Markt bleibt hart und stürmisch. Deshalb müssen wir unsere Kosten klar im Blick behalten", begründete Schulte-Bockum die Pläne.

Dass es dabei auch zu betriebsbedingten Kündigungen unter den 11.000 Mitarbeitern komme, "kann man nie ganz ausschließen", sagte der Schulte-Bockum. "Wir versuchen aber, sie zu vermeiden." In einigen Konzernbereichen habe man sich bereits mit Gewerkschaften und Betriebsrat geeinigt und beispielsweise niedrigere Einstiegsgehälter verabredet. Ein Vodafone-Sprecher bestätigte den Bericht auf Anfrage, äußerte sich aber nicht zu möglicherweise betroffenen Stellen.

Mobilfunkmarkt"Wir können investieren"

Da man mit den Einsparungen auch künftige Kostensteigerungen durch Inflation oder höhere Energiepreise ausgleichen wolle, könnte am Ende ein Einsparvolumen von rund 200 Millionen Euro herauskommen, schreibt das Blatt weiter.

In einer Krise befinde sich der Konzern trotz Sparzwangs hierzulande aber nicht: Die Strategie stimme, "und wir können investieren", betonte Schulte-Bockum. 2013 habe Vodafone "schwere Themen angefasst". So verkündete der Konzern die Übernahme von Kabel Deutschland für rund 7,5 Milliarden Euro. Bis 2015 wolle das Unternehmen außerdem vier Milliarden Euro in sein Mobilfunknetz stecken, sagte Schulte-Bockum. 400 Millionen Euro sollen im kommenden Jahr für die Kundengewinnung ausgeben - werden also in Zuschüsse für Smartphones.

Keine Volumentarife wie bei der Telekom geplant

Im November hatte auch der britische Gesamtkonzern Investitionen in Milliardenhöhe angekündigt. Insgesamt 20 Milliarden Pfund (24 Milliarden Euro) will Vodafone demnach in den kommenden zwei Jahren ausgeben.

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Den Plänen des Konkurrenten Telekom, zwischen echten Flatrates und Volumentarifen bei DSL zu unterscheiden, kann der Deutschland-Chef zwar etwas abgewinnen. Bei Vodafone gebe es aber solche Pläne nicht: "Unterm Strich habe ich auch eine gewisse Sympathie dafür, dass wenige, die Netze stärker belasten als die Allgemeinheit, sich auch stärker einbringen. Nichtsdestotrotz haben wir bei Vodafone keine Planungen die DSL-Geschwindigkeit nach einem gewissen Verbrauch zu drosseln." (afp/dpa/rtr)