An Rhein und Ruhr.. Die Niedrigstzinsen bei der Geldanlage machen nicht nur Lebensversicherern zu schaffen. Offene Immobilienfonds kommen zunehmend in Schwierigkeiten.

Geldanleger haben aktuell so gut wie keine Chance mehr, ihr Geld in offenen Immobilienfonds zu investieren. Wie Dietmar Croes, der Leiter des Privatkundengeschäfts der Duisburger Sparkasse, der NRZ bestätigte, sind bundesweit inzwischen so gut wie alle offenen Immobilienfonds geschlossen worden, andere schließen in diesen Tagen. „Die Fonds haben zwar jede Menge Kapital eingesammelt, aber sie haben keine guten Objekte mehr, in die sie verantwortungsvoll investieren können“, betonte Croes. Die große Nachfrage nach Top-Immobilien hat die Preise nach oben getrieben – mit der Folge, dass die Fonds vor überhöhten Preisen zurückschrecken.

Auslöser ist die aktuelle Zinslage. Anleger erhalten auf ihren Sparkonten so gut wie keine Zinsen mehr. Auch Lebensversicherungen lohnen kaum mehr als Geldanlage. Für Anleger waren daher offene Immobilienfonds, von denen es in Deutschland rund ein Dutzend gibt, eine einigermaßen sichere Anlage.

Probleme bei Immobilienfonds haben sich gedreht

Die großen Fondsgesellschaften kommen von der Deka, Union, der Deutschen Bank  oder Cominvest. Sie investieren in Bürokomplexe, Hotels oder Wohnanlagen; aus den Erträgen erwirtschaften sie Zinsen für die Anleger.

„Die Fonds stehen nun vor der vertrackten Situation, dass sie zwar viel Kapital haben, aber nicht investieren können. Eben deshalb, weil es derzeit kaum mehr Objekte gibt, die nicht überteuert oder attraktiv sind. Und bevor die Fonds auf das eingesammelte Kapital Negativzinsen zahlen müssen, schließen sie die Anlagemöglichkeit“, erklärt Dietmar Croes.

Es werde wohl bis 2017 dauern, bis in neue Objekte investiert werden könne. Bis dahin bleibt Verbrauchern diese Form der Anlage verwehrt, die in den meisten Fällen zwischen zwei und drei Prozent Zinsen gebracht hatten. Noch vor wenigen Jahren war die Lage komplett umgekehrt. Damals mussten viele Fonds schließen, weil sie den Anlegern kein Geld mehr auszahlen konnten. Offene Immobilienfonds hatten Probleme, weil zu wenige Menschen dort anlegen wollten.