Düsseldorf. Nach der Ankündigung der schwedischen Regierung, keine U-Boote mehr von der Thyssen-Krupp-Werft “Marine Systems AB“ zu kaufen, will der Essener Konzern den Standort an Saab veräußern. Rund 900 Mitarbeiter sind von dem Verkauf betroffen. Thyssen will U-Boote künftig verstärkt in Deutschland bauen.
Thyssen-Krupp will seine schwedische Werft Thyssen-Krupp Marine Systems AB mit rund 900 Mitarbeitern an die Saab AB veräußern. Nachdem die schwedische Regierung erklärte, keine neuen U-Boote von der Essener Tochterfirma kaufen zu wollen, kündigte der Konzern den Verkauf an. Stockholm setze fortan auf heimische Produktion. Saab wurde aufgefordert, aktiv zu werden.
Investoren konnte Thyssen-Krupp mit der Verkaufsankündigung nicht locken: Die Aktien des Konzerns notierten am Morgen knapp ein Prozent im Minus bei 19,51 Euro.
Thyssen will sich auf Kiel, Hamburg und Emden konzentrieren
Eine Grundsatzvereinbarung mit Saab AB sei unterzeichnet worden, die Verkaufsgespräche befänden sich aber noch in einem frühen Stadium, teilten beide Seiten am Montag mit. Thyssen-Krupp sehe einen Verkauf als Schritt auf dem Weg, seine Marineschiffbauaktivitäten wie den Bau von U-Booten an den deutschen Standorten Kiel, Hamburg und Emden zu konzentrieren. Die schwedische Saab AB will ihrerseits beim Bau von Kriegsschiffen und U-Booten für die heimische Marine expandieren - dabei würde die Übernahme helfen.
Die ThyssenKrupp-Tochter unterhält in Schweden Standorte in Malmö, Karlskrona und Muskö. Im Geschäftsjahr 2011/12 erzielte sie nach in dem skandinavischen Land vorgelegten Dokumenten Umsätze von umgerechnet mehr als 200 Millionen Euro. Ein Verkauf an Saab muss auch von den Kartellbehörden genehmigt werden. (reuters)