Frankfurt. Die Deutsche Telekom will sich von den meisten ihrer Download-Dienste zurückziehen. Der Grund: mangelnder Erfolg. Betroffen: 50 Mitarbeiter. Allein ihr Videoportal wollen die Bonner auch in Zukunft weiterführen, hier haben sie offenbar die richtige Strategie.

Die Deutsche Telekom zieht wegen der übermächtigen Konkurrenz bei einigen ihrer Download-Portale den Stecker. Die Dienste Musicload, Softwareload und Gamesload sollten wegen der mauen wirtschaftlichen Aussichten eingestellt werden, sagte ein Konzernsprecher am Montagabend.

Von dem Aus seien etwa 50 Mitarbeiter getroffen. Ausgenommen ist nach Angaben des Sprechers Videoload, da die Online-Videothek von der Verzahnung mit dem Telekom-Fernsehangebot Entertain profitiere. Angaben über Umsatz und Gewinn der Angebote machte die Telekom nicht. Das "Handelsblatt" berichtete zuerst über die Pläne des Konzerns.

"Geschäftlich sind diese Modelle sehr unter Druck", sagte Telekom-Manager Thomas Kiessling dem Blatt. "Für uns macht eine Fortführung keinen Sinn mehr." Für andere vielleicht aber schon: "Für Gamesload und Musicload führen wir derzeit Gespräche mit potenziellen Interessenten über mögliche Fortführungsszenarien dieser Geschäfte", sagte eine Telekom-Sprecherin. "Bei Softwareload übernimmt die Nexway GmbH nach über eineinhalb Jahren Zusammenarbeit jetzt auch die Vertriebssteuerung."

Kein Konzept gegen Apple und Amazon

Die Bonner haben im Geschäft mit Software- und Musikdownloads seit Jahren kein Rezept gegen die Plattformen der US-Konzerne Apple (i-Tunes) und Amazon gefunden. Zudem gewinnen im Musikbereich Dienste wie Spotify oder Pandora an Popularität, bei denen Nutzer gegen eine Monatsgebühr unbegrenzt Lieder anhören können, anstatt für jedes Stück einzeln zu zahlen. (rtr, dpa)