Essen.. Opel-Betriebsrat und IG Metall gehen in die Offensive: Sie haben einen Forderungskatalog für die Zukunftssicherung des Werkes in Bochum vorgelegt. Dass Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke am Wochenende betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen bis Ende 2014 bestätigte, reicht ihnen nicht.
Der Betriebsrat der Bochumer Opel-Werke und die Gewerkschaft IG Metall haben einen Forderungskatalog zur Zukunftssicherung des Standortes im Ruhrgebiet vorgelegt. Sie rufen die Führungsetagen von Opel und Opel-Mutter General Motors zudem dazu auf, die Schließungsdrohung endgültig aus der Welt zu schaffen.
In einer von Betriebsratschef Rainer Einenkel und dem IG-Metall-Chef in NRW, Oliver Burkhard, unterschriebenen Mitarbeiterinformation werfen die Arbeitnehmervertreter Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke und dem GM-Management einmal mehr eine Verunsicherung von Belegschaft und Kunden sowie eine Beschädigung der Marke Opel vor. Zwar habe Stracke am Wochenende bestätigt, dass sich Opel und GM an die bestehenden Verträge halten wolle und betriebsbedingten Kündigungen sowie Werksschließungen bis Ende 2014 ausschließe, „das reicht aber nicht“, so Einenkel und Burkhard. Sie forderten einen Masterplan zur Sicherung von Arbeitsplätzen und dem Standort in Bochum.
Belegschaftsversammlung am 31. März
Opel und GM sollen dem Werk nicht nur eine Garantie für die Produktion des Opel-Modells Zafira bis zum Auslaufen dieser Modellreihe geben, sondern auch eine „verbindliche Nachfolge-Produktion“ zusichern. Darüber hinaus fordern Betriebsrat und Gewerkschaft eine weitere Modellreihe zur Auslastung des Werkes. „Die für Europa geplante Produktion von jährlich 40.000 Chevrolet-Orlando muss ernsthaft für das Bochumer Werk geprüft werden“, heißt es in dem Mitarbeiterbrief. Zudem müssten Projekte zur Entwicklung und Fertigung alternativer Antriebe wie der Elektromobilität in Bochum etabliert werden.
Auf einer Belegschaftsversammlung am Samstag (31. März) im Bochumer RuhrCongress, zu der auch NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider erwartet wird, werde der Betriebsrat die Forderungen unterstreichen, so Einenkel.
Einmal mehr geben sich die Arbeitnehmervertreter kämpferisch. „Eine Schließung von Bochum werden wir niemals akzeptieren oder sozialverträglich gestalten.“ Von einem Aus wären laut Betriebsrat über 45.000 Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen im Opel-Werk, in Partnerbetrieben sowie bei Dienstleistern und Zulieferern gefährdet.