Gelsenkirchen.. Bus- und Bahnfahren im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr wird im kommenden Jahr teurer. Änderungen gibt es auch bei Preisstufen und für 'Fast-Studenten'.

Zum 1. Januar 2016 erhöht der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) die Ticketpreise um durchschnittlich 2,9 Prozent. Das beschloss der VRR-Verwaltungsgrat am Freitag in Gelsenkirchen.

Während das Einzelticket in der Preisstufe A ab 2016 unverändert bei 2,60 Euro bleibt, steigen die Preise vor allem auf längeren Strecken und bei den Zeitkarten. Das Einzelticket (Erwachsene) in der Preisstufe B wird um 20 Cent teurer und kostet ab Januar 5,70 Euro. Teurer wird auch das Sozialticket. Der Preis klettert um 1,05 Euro auf 31,95 Euro. Auch die Sonder-Abos für junge Leute, Senioren und Schüler werden teurer. Neu im Angebot ist das sogenannte Vorkurs-Ticket für angehende Studenten. Beschlossen wurde auch, ab 2016 die Preistufe E mit der allerdings deutlich angehobenen Stufe D zu verschmelzen. Das kommt speziell den VRR-Kunden am Niederrhein zugute.

VRR-Tarife steigen schneller als allgemeine Lebenshaltungskosten

Der Anstieg fällt etwas moderater aus als in den letzten beiden Preisrunden 2014 und 2015, als der Verkehrsverbund – ebenfalls jeweils zum 1. Januar – die Tarife um 3,3 beziehungsweise 3,8 Prozent anhob. Dennoch steigen die VRR-Tarife schneller als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Vor allem im Vergleich zu Autofahrern müssen Nahverkehrskunden immer tiefer in die Tasche greifen. Während Fahrkarten im öffentlichen Personenverkehr im Mai 2015 um knapp 50 Prozent teurer waren als vor zehn Jahren, erhöhte sich der so genannte Kraftfahrzeugindex, der Kostenmix aus Fahrzeuganschaffung und -unterhaltung, im selben Zeitraum nur um rund 17 Prozent. Diese Zahlen veröffentliche gestern das Landesamt für Statistik.

Aktuell profitieren die Autofahrer besonders von den rückläufigen Spritpreise. Zwar beobachten die Landesstatistiker seit Februar wieder leicht anziehenden Preise für Benzin und Diesel. Im Mai legten die Spritpreise gegenüber April um 1,6 Prozent zu. Dennoch sind in Nordrhein-Westfalen die Kraftstoffpreise jeweils im Vorjahresvergleich seit nun 27 Monaten rückläufig. Von Februar 2013 bis Mai 2015 gingen die Preise an den Zapfsäulen laut den NRW-Statistikern um 2,1 Prozent zurück. Bus- und Bahnfahrer mussten im gleichen Zeitraum hingegen Preiserhöhungen von durchschnittlich 5,8 Prozent in Kauf nehmen.