Essen. Die verschärften Anti-Corona-Regeln können wieder zu Schlangen vor Läden führen. Metro öffnet NRW-Märkte im November für alle Kunden.

Vor Supermärkten und Discountern bilden sich wieder Schlangen. Grund ist die verschärfte Corona-Schutzverordnung, die am Montag in Kraft trat. Danach müssen Händler dafür sorgen, dass rechnerisch jeder Kunde im Laden zehn Quadratmeter Fläche zur Verfügung hat.


Nach Angaben des Handelsverbands NRW machte sich der Shutdown light bereits am Ende der vergangenen Woche bemerkbar. In den letzten Tage habe man bereits „extrem rückläufige Kundenzahlen“ in den Innenstädten beobachtet. „Die bereits angespannte Situation bei vielen Händlern verschärft sich und damit auch die Sorge, das Geschäft dauerhaft schließen zu müssen“, sagt Geschäftsführer Peter Achten. Der Geschäftsführer des NRW-Handelsverbands befürchtet, dass die vierwöchige Schließung der Gastronomie den Negativtrend für Läden noch weiter verstärke. „Wir appellieren an alle Kundinnen und Kunden: Halten Sie dem Einzelhandel die Treue und kaufen Sie Ihre Weihnachtsgeschenke vielleicht in diesem Jahr schon früher ein“, so Achten.

Alle Kunden dürfen in NRW in der Metro kaufen

Als Reaktion auf die verschärften Hygiene-Regeln hat die Landesregierung dem Großhändler Metro gestattet, zunächst bis Ende November die 18 Märkte in NRW für alle Kunden zu öffnen. Die Metro-Zugangskarte wird für gewöhnlich nur an Gewerbetreibende ausgegeben. „Mit der Entscheidung des Landes Nordrhein-Westfalen geht für uns aber nicht der Fokus auf unsere gewerbetreibenden Kernkunden, wie die Gastronomie, verloren“, betont Metro-Deutschlandchef Frank Jäniche.


Bereits während des Shutdowns im Frühjahr durften die Ruhrgebietsmärkte in Dortmund-Mitte, Dortmund-Oespel, Duisburg, Essen, Mülheim, Recklinghausen und Schwelm für Endkunden öffnen, um Spitzen in Supermärkten und Discountern abzufangen. Die Verbraucher hätten davon reichlich Gebrauch gemacht, berichtete die Metro damals.

Ansturm auf größte Aldi-Filiale der Welt in Mülheim

Einen Ansturm hatte bereits am Samstag Aldis größte Filiale der Welt in Mülheim bei ihrer Eröffnung erlebt. Vor der Tür bildeten sich lange Schlangen. Aldi Süd und Aldi Nord machten am Montag darauf aufmerksam, dass es zu Einlassbeschränkungen kommen könne, wenn im Laden die Zahl der zulässigen Kunden erreicht sei. In vielen Filialen überwachen Sensoren an den Türen, wie viele Kunden kommen und gehen.


Die beiden Discounter kündigten überdies an, dass im Laufe des Monats an den Eingängen nahezu aller Filialen Hygienestationen aufgestellt sein würden. Desinfektionsmittel sollten auch in der Nähe der Einkaufswagen zur Verfügung stehen. Aldi hat nach eigenen Angaben auch die Pfandautomaten umprogrammiert: Der Bon werde nun ohne Tastenberührung ausgedruckt.