Rheda-Wiedenbrück. NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) hat sich kurz vor den Verhandlungen über einen Mindestlohn in der Fleischindustrie optimistisch geäußert. Er erwarte nach einem Gespräch mit Fleischunternehmer Clemens Tönnies, dass es bald einen flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde geben werde.
Unmittelbar vor den Verhandlungen über einen Mindestlohn in der Fleischindustrie hat sich NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) optimistisch geäußert. Er erwarte, dass es bald einen flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde geben werde, sagte Schneider nach einem Gespräch mit dem Fleischunternehmer Clemens Tönnies am Montag im westfälischen Rheda-Wiedenbrück.
"Ich nehme positiv zur Kenntnis, dass der größte Fleischproduzent Deutschlands einem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro zustimmt und dabei die Werkvertragsarbeitnehmer genauso behandeln will wie Festangestellte", sagte Schneider. "Auch dass die Rechte der Betriebsräte dabei gestärkt werden sollen, war unstreitig. Das ist ein gutes Zeichen seitens der Arbeitgeber kurz vor Verhandlungsbeginn mit der NGG."
Arbeitsschutzkontrollen waren noch kein Thema
An diesem Dienstag wollen die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Arbeitgeber über einen Einstiegslohn für die bundesweit gut 80.000 Arbeitnehmer in Schlachtbetrieben, Geflügelschlachtereien und der Fleischwarenindustrie beraten. Die NGG fordert 8,50 Euro Mindestlohn als Stundenlohnuntergrenze. Die Arbeitgeber haben angekündigt, dass die neuen Regelungen auch für ausländische Werkvertragsarbeitnehmer gelten sollen.
Über die jüngsten Arbeitsschutzkontrollen sei nicht gesprochen worden, betonte Schneider. Der Minister hatte im August bekanntgegeben, dass zwei Drittel aller Fleischbetriebe gegen Arbeitsschutzvorschriften verstießen. "Ich habe aber nie gesagt, dass Clemens Tönnies ein schlechter Arbeitgeber ist", sagte Schneider jetzt.
Ein Tönnies-Sprecher betonte, es liege noch kein Ergebnis der Kontrollen vor. In Ausnahmefällen könne es vorkommen, dass länger gearbeitet werden müsse. Die Mehrarbeit werde aber so rasch wie möglich mit Freizeit ausgeglichen. Eine systematische Mehrarbeit gebe es nicht. (dpa)