Berlin. In Deutschland fehlen immer noch jede Menge Fachkräfte. Vor allem Ingenieure in den Bereichen Maschinen - und Fahrzeugtechnik sind gefragt. Im Oktober standen 75.000 Arbeitslosen über 190.000 offene Stellen gegenüber. Auch der Zuzug von ausländischen Fachkräften läuft bislang enttäuschend.
Die Fachkräfte-Lücke bei Naturwissenschaftlern und Ingenieuren klafft trotz aller Bemühungen von Politik und Wirtschaft weiter. Im Oktober standen 75.000 Arbeitslosen über 190.000 offene Stellen gegenüber, wie Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände am Mittwoch in Berlin mitteilten. Zwar sei sowohl die Erwerbstätigkeit älterer Fachkräfte als auch die Zahl der Studienanfänger deutlich gestiegen. Dem gegenüber stehe aber eine Studien-Abbrecherquote von bis zu über 50 Prozent.
Zudem hätten die Versuche, mehr Frauen für die sogenannten Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu gewinnen, bislang keinen Erfolg. So sei etwa nicht einmal jeder zehnte Absolvent der Elektrotechnik weiblich, sagte Thomas Sattelberger, Vorstandschef der Initiative "Mint - Zukunft schaffen", hinter der der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) sowie die Arbeitgeberverbände Gesamtmetall stehen.
Kaum Zuzug von ausländischen Fachkräften
Während bei Chemikern und Biologen kein Mangel herrsche, klaffe die Lücke bei Maschinen- und Fahrzeugtechniker besonders groß. Zudem sei der Zuzug von ausländischen Fachkräften bislang enttäuschend, sagte Sattelberger. Von 100 ausländischen Studienanfängern brächen fast die Hälfte die Ausbildung ab. Weitere 40 verließen nach Abschluss Deutschland wieder, zögen aber häufig nicht in die Heimat zurück, sondern in andere Staaten wie die USA, Kanada oder Australien, wo sie sich willkommener fühlten. Nur 14 von den 100 nähmen schließlich eine Stelle in Deutschland an. (rts)