Rom/Essen. “Mit Arbeit spielt man nicht.“ Papst Franziskus hat den geplanten Jobabbau bei ThyssenKrupp kritisiert. Der Stahl- und Industriegüterkonzern will über 500 Stellen im italienischen Werk in Terni streichen.
Papst Franziskus hat den Stahl- und Industriegüterkonzern ThyssenKrupp für seine geplanten Stellenstreichungen im Werk im italienischen Terni scharf kritisiert. "Ich bringe meine tiefe Besorgnis über die schlimme Situation vieler Familien in Ternin wegen des Projekts der Firma ThyssenKrupp zum Ausdruck", sagte der Pontifex am Mittwoch bei der Generalaudienz in Rom. "Mit Arbeit spielt man nicht." Im Zentrum jeder Frage müssten der Mensch und seine Würde stehen, forderte das 77 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche.
"Ich appelliere erneut, dass nicht die Logik des Profits gewinnen darf, sondern die der Solidarität und Gerechtigkeit", forderte er. Wer Arbeitsplätze streiche, um mehr Geld zu verdienen, nehme auch den Menschen ihre Würde.
Sparprogramm für Werk in Süditalien
Der Essener Konzern hatte im Juli ein Sparprogramm für das Stahlwerk in Süditalien angekündigt. Dem sollen rund 550 der derzeit 2600 Stellen zum Opfer fallen, die italienischen Gewerkschaften haben bereits Widerstand angekündigt.
Ein ThyssenKrupp-Sprecher wies auf Anfrage darauf hin, dass das Unternehmen unverändert an seinen Plänen festhalte. Bislang habe es jedoch noch keine Gespräche zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen gegeben. Nach Informationen aus Kreisen soll das italienische Werk in den vergangenen fünf Jahren mehrere hundert Millionen Euro Verlust gemacht haben. (dpa)