Essen. Der Essener Energiekonzern RWE verzeichnet angesichts hoher Strompreise steigende Gewinne. Besonders in der Handelssparte läuft es rund.

Beim Essener Energiekonzern RWE laufen die Geschäfte angesichts hoher Strompreise rund. Die bisherige Gewinnprognose vom vergangenen Sommer für das Geschäftsjahr 2021 werde vorläufigen Zahlen zufolge übertroffen, teilte RWE am Mittwoch (26. Januar) mit. So werde das bereinigte Nettoergebnis bei rund 1,57 Milliarden Euro liegen – nach knapp 1,26 Milliarden Euro im Vorjahr. Bislang hatte RWE einen Gewinn zwischen 1,05 und 1,4 Milliarden Euro erwartet. Das Dividendenziel von 90 Cent je Aktie bestätigte RWE.

„Nach einem ereignisreichen Geschäftsjahr erwarten wir ein hervorragendes Ergebnis für 2021, das unsere Prognose deutlich übertrifft“, sagt RWE-Finanzvorstand Michael Müller. Besonders starke Zuwächse verzeichnet die Energie- und Rohstoffhandelssparte von RWE. Bei „Supply & Trading“ sind Unternehmensangaben zufolge etwa 1600 Mitarbeiter beschäftigt. Die Fachkräfte sind auf den Handel mit Strom, Gas, Rohstoffen und CO2-Emissionszertifikaten spezialisiert. Das Geschäft unterliegt seit jeher Schwankungen. Auf dem Essener RWE-Campus befindet sich „einer der größten Tradingfloors der Welt“, wie der Energiekonzern betont.

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Auch das Segment Wasser/Biomasse/Gas habe sich gegen Jahresende „deutlich besser als erwartet“ entwickelt, berichtet RWE-Finanzchef Müller. Das wirkt sich auf die Gesamtbilanz des Essener Energiekonzerns aus. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von RWE wird Unternehmensangaben zufolge voraussichtlich bei 3,65 Milliarden Euro liegen und damit das obere Ende der prognostizierten Bandbreite von 3,0 bis 3,4 Milliarden Euro überschreiten.

Dividende soll wie bekannt bei 90 Cent je Aktie liegen

Bei den Zielen für die Dividende, von der auch kommunale Aktionäre wie die Städte Dortmund, Essen und Mülheim profitieren, gibt es indes keine Veränderungen. „Wir bestätigen unser Dividendenziel von 0,90 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2021“, erklärt Müller. „Wir werden dies unserer Hauptversammlung – die am 28. April 2022 virtuell stattfinden wird – vorschlagen.“ Alle Zahlen zum Geschäftsverlauf sind offiziell vorläufig. Die endgültigen Zahlen für die Bilanz 2021 will RWE wie geplant am 15. März veröffentlichen.

Der Ruhrgebietskonzern mit rund 20.000 Beschäftigen, der jahrzehntelang von Kernkraft und Braunkohle geprägt worden ist, will sich zu einem weltweit führenden Unternehmen für erneuerbare Energien weiterentwickeln. Bis zum Jahr 2040 soll das Unternehmen den Plänen des Vorstands um Konzernchef Markus Krebber zufolge klimaneutral sein. RWE konzentriert sich nach einer weitreichenden Verständigung mit dem Essener Nachbarkonzern Eon auf die Stromerzeugung und den Energiehandel. Damit profitiert RWE besonders stark von den derzeit hohen Preisen auf den Großhandelsmärkten.