Essen. Der Initiativkreis Ruhr will Duisburg-Hochfeld zum Vorzeigestadtteil machen. Warum die erste Finanzspritze von der LEG kommt.
Das urbane Klimaprojekt Innovation City sollte eigentlich nach zehn Jahren enden. Doch nun soll es mit einem neuen Hauptgesellschafter in die Verlängerung gehen. Das beschloss das Wirtschaftsbündnis Initiativkreis Ruhr am Wochenende. Die Zustimmung des Rates der Stadt Bottrop gilt nur noch als Formsache.
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Die Mission schien erfüllt: Im vergangenen Sommer konnte Innovation City verkünden, dass durch intensive Beratung und Förderung der Eigentümer der CO2-Ausstoß in weiten Teilen Bottrops binnen zehn Jahren halbiert wurde. Die Erfahrungen, die in Bottrop mit Investitionen in neue Dächer, Heizungsanlagen, Dämmung und Photovoltaikanlagen gesammelt wurden, kommen inzwischen in anderen Ruhrgebietsstädten und darüber hinaus zur Anwendung.
Neuer Hauptgesellschafter für Innovation City Bottrop
Gemeinsam mit der Stadt Bottrop hatte der Initiativkreis Ruhr das international beachtete Projekt Innovation City 2010 ins Leben gerufen. Am Samstag beschloss dessen Vollversammlung, zweitgrößter Gesellschafter zu bleiben. „Innovation City hat das Unmögliche möglich gemacht und ausgerechnet die Industrieregion Ruhrgebiet zum Vorreiter in Sachen Umweltschutz gemacht“, lobte Co-Moderator Andreas Maurer.
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Die Rolle des Hauptgesellschafters soll dem Initiativkreis zufolge künftig die Greenzero-Beteiligungsgesellschaft übernehmen. Das auf nachhaltige Lösungen spezialisierte Unternehmen aus Aachen gehört dem Umweltaktivisten Dirk Gratzel.
250.000 Euro von der LEG für Hochfeld
Fahrt aufnehmen soll nun auch das zweite große Leitprojekt „Urbane Zukunft Ruhr“. Mit Partnern wie der Stadt will der Initiativkreises Ruhr den Duisburger Problemstadtteil Hochfeld ertüchtigen und zu einem Vorzeigequartier entwickeln. Erste Großspenderin ist die LEG-Stiftung „Dein Zuhause hilft“, die 250.000 Euro für Hochfeld zur Verfügung stellt.
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Lars von Lackum, Vorstandsvorsitzender des zweitgrößten deutschen Immobilienkonzerns und gebürtiger Duisburger, kündigte an, dass die Summe voraussichtlich im Bereich Bildung und Soziales eingesetzt werden soll. „Lebenswerte Quartiere zu schaffen und zu erhalten und das gute Zusammenleben Menschen verschiedenster Herkunft, Alters- und Einkommensgruppen zu fördern ist uns ein Herzensanliegen“, sagte von Lackum. Nach Angaben des Initiativkreises sollen die ersten Projekte in Hochfeld bis zum Jahresende umgesetzt sein. „Urbane Zukunft Ruhr“ soll als Plattform dienen, auf der sich alle 70 Mitgliedsunternehmen mit ihrer jeweiligen Expertise einbringen sollen.
Ministerpräsident Wüst erinnert an die „Ruhrkonferenz“
Die Vollversammlung stand zu Beginn ganz im Zeichen von Putins Überfall der Ukraine. „Der schreckliche Krieg in der Ukraine und das damit verbundene menschliche Leid macht uns alle schwer betroffen. Gemeinschaften wie wir sie hier im Initiativkreis Ruhr haben, waren sicherlich selten so wichtig wie in diesen Zeiten,“ sagte Rolf Buch, Moderator des Initiativkreises Ruhr und Vorstandsvorsitzender des Bochumer Immobilienkonzerns Vonovia.
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Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der aus seiner Corona-Quarantäne in Jerusalem per Video auf der Vollversammlung sprach, dankte aber auch dem Initiativkreis Ruhr für dessen Arbeit. „Uns alle verbindet die Überzeugung, dass Nordrhein-Westfalen auf Dauer nur stark ist, wenn auch das Ruhrgebiet wieder deutlich stärker wird. Nordrhein-Westfalen und auch ganz Deutschland haben ein fundamentales Interesse daran, dass diese große und bevölkerungsreiche Region ihre großen Potenziale bestmöglich entfalten kann“, sagte Wüst und erinnerte an die Projekte der „Ruhrkonferenz“, die mit Ausbruch der Pandemie in den Hintergrund getreten waren.