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Die deutschen Bergbaumaschinenhersteller stellen sich hinter den Vorschlag von NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD): Die Unternehmen plädieren für die Einrichtung eines Forschungsbergwerks.
Damit zeigt die Zulieferindustrie erstmals konkret die Bereitschaft, sich an den Kosten einer Kohleförderung zu beteiligen. Dies hatte die Branche in der Vergangenheit stets abgelehnt. Nach ersten Schätzungen könnte der Betrieb einer Versuchszeche nach dem Ende der Subventionen im Jahr 2018 einen dreistelligen Millionenbetrag pro Jahr kosten. „Und dann müssen sich die Zulieferer fragen, wo sie ihren Beitrag sehen“, sagte Paul Rheinländer, Vorsitzender, des Fachverbands Bergbaumaschinen (VDMA) beim gestrigen Branchentreffen auf der Zeche Zollverein.
Denkbar sei, dass eine Hälfte der Kosten die privaten Betreiber tragen, die andere Hälfte könne aus Forschungsmitteln kommen. Auf die Frage dieser Zeitung, ob es sich bei Forschungsgeldern nicht um eine versteckte Subvention handele, antwortete Joachim Schmid, VDMA-Geschäftsführer, dass Forschungsmittel nie in den Zusammenhang mit Subventionen gestellt würden.
88 Prozent Export
Das NRW-Forschungsministerium nahm keine Stellung zum Vorschlag der Bergbauzulieferer.
Auch andere Rahmenbedingungen sind ungeklärt. Die Zulieferer können sich vorstellen, einen existierenden Standort weiterzuführen, vielleicht Prosper (Bottrop) oder Auguste Viktoria (Marl). Größe der Belegschaft, Betriebsweise, Absatz der geförderten Kohle – alles ungewiss.
Die Bergbauzulieferer erhoffen sich vom Forschungsbergwerk die Festigung ihrer starken Weltmarktstellung. Die Exportquote wird 2010 auf 88 Prozent steigen. Der wichtigste Auslandsmarkt der Branche mit 14 000 Beschäftigten bleibt Russland vor China, den USA und Australien. Kaum eine andere Branche blieb so unberührt von der Krise. Trotz eines kleinen Knicks in diesem Jahr steigerte sie die Umsätze seit 2007 um 28 Prozent. Die Auftragseingänge von Januar bis September schossen im Vergleich zu 2009 um 80 Prozent in die Höhe.