Fulda. .
Die Gewerkschaften Transnet und GDBA haben am Dienstag ihre Fusion besiegelt. Die neue Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG vertritt 240.000 Mitglieder - und ärgert sich über Querschüsse der Lokführer-Organisation GDL.
Die Abstimmungen waren getrennt, die Ergebnisse der Delegierten nahezu einstimmig: Mit jeweils mehr als 90 Prozent Zustimmung ist am Dienstag in Fulda der Zusammenschluss der beiden Eisenbahn-Gewerkschaften Transnet und GDBA beschlossen worden. Sie treten ab sofort unter dem Namen Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) an und vereinen damit, bundesweit erstmals, eine Beamten- und eine Angestellten-Organisation.
Appell an Lokführergewerkschaft GDL
Der designierte Chef der geplanten neuen Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, Alexander Kirchner, hat die Lokführergewerkschaft GDL zur Mitarbeit unter einem gemeinsamen Dach eingeladen, sie aber gleichzeitig vor Alleingängen gewarnt: „Wir halten die Tür weiter offen“, sagte Kirchner in einem Medienbericht. „Was aber nicht geht - dass die GDL ohne Rücksicht auf andere Sparten versucht, nur für ihre Mitglieder das Optimale rauszuholen.“
Die neue Gewerkschaft aus Transnet und GDBA wird etwa 240.000 Mitglieder haben. „Unser Anspruch als EVG ist es, noch näher an die Mitarbeiter heranzukommen, ihre Themen in den Mittelpunkt zu stellen. Wir wollen eine Mitmachgewerkschaft sein“, sagte Kirchner. Die EVG wolle aber auch gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gegen Lohn- und Sozialdumping vorgehen, kündigte Kirchner an.
Die Lokführergewerkschaft GDL hatte bei vergangenen Tarifrunden insbesondere Transnet mit höheren Tarifforderungen brüskiert und diese gegen den erheblichen Widerstand der Deutschen Bahn auch zum großen Teil durchgesetzt. (dapd)