Leiharbeit ist für unsere Wirtschaft unverzichtbar. Leider wird sie zu oft missbraucht.
Betriebe, die auf täglich veränderte Auftragssituationen reagieren müssen, brauchen sie, um Spitzen abzufangen. Der flexible Einsatz der Leiharbeiter ist viel Wert in kurzlebigen Zeiten wie diesen, in denen sich Auf- und Abschwung munter abwechseln. Nur: wert geschätzt wird diese Flexibilität in Deutschland nicht. Während etwa in den Niederlanden Leiharbeiter teils mehr verdienen als Stammkräfte, dienen sie hierzulande allzu oft als billige Arbeitskräfte.
Völlig sinnentleert wird Leiharbeit, wenn ganze Belegschaften oder Abteilungen in nur dafür gegründete Verleihfirmen ausgelagert werden. Das hat nichts mit Flexibilität zu tun und dient allein der Lohndrückerei. So geschehen im Uni-Klinikum und bei der Arbeiterwohlfahrt, jeweils in Essen. Beide hatten dafür betriebswirtschaftliche Gründe, der Wettbewerb ist hart. Doch Mitarbeiter verursachen nicht nur Kosten, sie bringen auch Leistung. Dass die leidet, wenn man schlecht behandelt wird, hat das Klinikum erkannt und steuert um. Die Awo würde ihrem Namen mehr gerecht, würde sie sich daran ein Beispiel nehmen.