Hagen/Arnsberg/Siegen. .
Selten hat sich der Einzelhandel so aufs Christkind gefreut wie in diesem Jahr. 2,5 Prozent Umsatzplus sollen allein im Weihnachtsgeschäft drin sein- und das auch in der Region Südwestfalen. Im notorisch klammen Handel sind das Welten.
Selten hat sich der Einzelhandel so aufs Christkind gefreut wie in diesem Jahr. 2,5 Prozent Umsatzplus sollen allein im Weihnachtsgeschäft drin sein- und das auch in der Region Südwestfalen. Im notorisch klammen Handel sind das Welten.
Es sind die guten Rahmenbedingungen wie sinkende Arbeitslosigkeit und gestiegene Kauflust, die den südwestfälischen Einzelhandelsverband so optimistisch stimmen. Sprecherin Karina Brühmann fast euphorisch: „Seit Oktober beobachten wir in den Innenstädten von Hagen bis Siegen die gute Kauflaune.“ Aber auch in Iserlohn, Lüdenscheid, Soest, Lippstadt, Neheim - überall dort, wo Citys ihren Worten zufolge „funktionieren“.
Was gekauft wird? Nun ja, die Renner bleiben über die Jahre die gleichen: Laut Brühmann Unterhaltungs-Elektronik, Bücher, Uhren, Schmuck sowie Spielwaren mit ihren - noch - günstigen Preisen. Der Kunden-Ansturm soll gewaltig ausfallen. Der Einzelhandelsverband Südwestfalen rechnet deshalb nicht nur mit 2,5 Prozent Umsatzplus im Weihnachtsgeschäft, sondern, dass im Gesamtjahr 2010 „ein kleines Plus von einem bis zwei Prozent übrig bleibt.“ Auch das ist im Handel viel.
Derzeit wird in vielen Städten bereits die Weihnachtsbeleuchtung montiert - aus Sicht des Verbandes kann es losgehen. Start ist vielerorts wie etwa in Hagen am 18. November. Danach hat Karina Brühmann nur noch einen Wunsch: „Kalt und trocken soll es sein, das ist das beste Wetter für den vorweihnachtlichen Einkaufsbummel.“
„Wir erwarten die höchsten Umsatzzuwächse seit fünf Jahren“, ist auch der Präsident des Branchenverbandes HDE, Sanktjohanser, überzeugt. Für November und Dezember prognostiziert er einen Umsatz von 77 Milliarden Euro. Damit hätten die Händler zwei Milliarden Euro mehr in der Kasse als ein Jahr zuvor.
Kaufhäuser, Boutiquen und Supermärkte machen in den beiden letzten Monaten ein Fünftel ihres Jahresumsatzes. In einigen Branchen wie dem Spielwaren- und Schmuckhandel sind es sogar fast ein Drittel. Bei einem starken Endspurt steigt die Chance, dass der Einzelhandel 2010 das angestrebte Umsatzplus von 1,5 Prozent übertrifft. Im Krisenjahr 2009 war die Branche mit einem Minus von zwei Prozent glimpflich davongekommen. Zum Vergleich: Den Exporteure brach fast ein Fünftel ihres Umsatzes weg.
Der Einzelhandel ist einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Die Branche zählt drei Millionen Mitarbeiter, darunter zwei Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und gut 900000 Mini-Jobs.