Hamburg/Kiel. .

Das Aus von Dirk Jens Nonnenmacher als Vorstandschef der HSH Nordbank scheint besiegelt: Die Landesregierungen in Hamburg und Kiel fordern vom Bank-Aufsichtsrat Nonnenmachers Entlassung.

Die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Hamburg haben die HSH Nordbank aufgerufen, ihren umstrittenen Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher zu entlassen. Aufsichtsratschef Hilmar Kopper solle die „erforderlichen Schritte einleiten“, teilten die beiden Landesregierungen am Dienstag mit. Nonnenmacher steht seit Monaten wegen einer angeblichen Spitzelaffäre in der Kritik.

Beide Regierungen betrachten die Trennung von Nonnenmacher als „notwendigen Schritt, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen“, erklärten sie nach parallelen Kabinettssitzungen in Kiel und in Hamburg. Bereits am Wochenende hatten die kleineren Koalitionspartner der Landesregierungen, die Grünen in Hamburg und die FDP in Kiel, die Entlassung Nonnenmachers gefordert.

Außer der Spitzelaffäre steht Nonnenmacher auch wegen milliardenschwerer Verluste der HSH Nordbank in den vergangenen Jahren unter Druck. Das aus den ehemaligen Landesbanken von Hamburg und Schleswig-Holstein hervorgegangene Institut war durch die globale Finanzkrise sowie verlustreiche Spekulationen in Schieflage geraten und musste 2008 von den beiden Ländern mit drei Milliarden Euro Kapital sowie Bürgschaften in Höhe von zehn Milliarden Euro stabilisiert werden. (afp)