Duisburg/Bönen. .

Der Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co will zum Weltmarktführer aufsteigen. Das kündigte Vorstandsvorsitzender Gisbert Rühl an.

Der Stahlhändler Klöckner & Co will mit einem Einstieg in Schwellenländern wie China und Brasilien Weltmarktführer werden. Absatz und Umsatz könnten bis 2020 verdrei- oder vervierfacht werden, sagte Vorstandschef Gisbert Rühl am Donnerstag auf einer Pressekonferenz im nordrhein-westfälischen Bönen.

2009 hatte Klöco rund fünf Millionen Tonnen Stahl abgesetzt und damit Erlöse von 3,9 Milliarden Euro erzielt. In China und Brasilien will der Konzern bereits 2011 präsent sein. Auch Indien und Russland hat das Unternehmen aus Duisburg im Blick. “Wir wollen zum globalen Marktführer werden“, kündigte Rühl an. Mit dem Markteintritt in Schwellenländern würden sich Umsatzanteile verschieben. 2020 werde der Anteil der Erlöse aus diesen Ländern auf 20 bis 30 Prozent steigen.

Umsatz bis 2020 verdreifachen

Auch der nordamerikanische Markt werde an Bedeutung zunehmen und der Umsatzanteil sich auf bis zu 30 Prozent verdoppeln. Der europäische Anteil werde hingegen auf 40 bis 60 Prozent von derzeit 85 Prozent schrumpfen.“Die Hälfte des Weltstahlmarktes spielt sich in China ab.“ Da müsse Klöco präsent sein, sagte Rühl. In China plane der Konzern den Aufbau eines eigenen Lagers in der Nähe von Shanghai, mit dem das Unternehmen ab dem dritten Quartal 2011 im Markt sein wolle. Übernahmen seien in der Volksrepublik nicht geplant. „Da sind die Margen der Unternehmen zu gering.“

In Brasilien prüfe Klöco hingegen einen Markteintritt durch Akquisitionen. Auch in den Stammmärkten Europa und Nordamerika seien weitere Zukäufe geplant. „Wir haben eher ein Interesse, mittlere und größere Unternehmen zu übernehmen“, sagte der seit einem Jahr amtierende Vorstandschef. Der Konzern hat mehr als 500 Millionen Euro für Zukäufe zur Verfügung.

Nach der Wirtschaftskrise hat der Stahlhändler seinen Kurs für Zukäufe wieder fortgesetzt. Seit dem Börsengang 2006 hat das Unternehmen 20 Firmen übernommen. Bis 2015 will der Stahlhändler seinen Absatz nun auf acht bis zehn Millionen Tonnen steigern und bis 2020 auf 15 bis 20 Millionen Tonnen. (mit rtr)