Erfolgreiche Bohle AG bleibt den Fälschern auf der Spur – Billig-Plagiate belasten den Mittelstand
Piraten sitzen nicht nur schwer bewaffnet am Horn von Afrika, sondern auch in Anzug und Krawatte an vielen Schreibtischen in aller Welt. Die Produktpiraten stehlen zunächst kein Geld, sondern erst Ideen, Produkte und Design – Geld wird damit später verdient. Plagiate, in aller Regel schlecht gearbeitet und billig, überschwemmen zusehends den Markt. Sie sind mittlerweile zu einem großen Problem für Industrie, Handel und Handwerk geworden. Betroffen sind nahezu alle Branchen.
Der Schaden ist immens. Fälschungen und Nachahmungen machen zurzeit schon 10 Prozent des Welthandels aus, schätzt die Aktion gegen Ideenklau, die seit 1977 jährlich den Plagiarius für die frechste Kopie verleiht. Allein in Deutschland wird der volkswirtschaftliche Schaden mit knapp 30 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Auch erfolgreiche Mittelständler haben immer stärker unter dem Idenklau zu leiden.
Dr. Heinrich Ostendarp, Vorstandsvorsitzender der Bohle AG aus Haan, weiß ein Lied davon zu singen. Seine Firma, die anspruchsvolle Werkzeuge, Maschinen und Materialien für die Glasbearbeitung und -veredelung produziert und vertreibt, ist immer wieder das Ziel von Fälschern. Vor allem auf internationalen Messen wie der glasstec in Düsseldorf wird das Problem offenbar. Marketingleiter Dominik Hinzen hält eines der erfolgreichsten Firmenprodukte in der Hand. „Diesen Glasschneider vertreiben wir seit 85 Jahren – immer wieder stoßen wir auf qualitativ schlechte Kopien“, berichtet er auf dem Bohle-Messestand der glasstec. „Auch hier auf der glasstec konnten bereits Plagiate unserer Produkte sichergestellt werden“, so Hinzen weiter.
Der Kampf gegen Produktpiraterie hat etwas vom Anrennen Don Quijotes gegen die Windmühlenflügel – der Aufwand ist hoch, die Erfolgsquote oftmals überschaubar. „Aber wir bleiben dran und werden uns zur Wehr setzen, z.B. mit Abmahnungen und Unterlassungserklärungen“, betont Heinrich Ostendarp seinen Willen, die frechen Kopien nicht einfach hinzunehmen. Und der Plagiarius hilft auch dabei. „Wir würden uns aber ein wenig mehr Sensibilität und Unterstützung wünschen, zum Beispiel von der Politik“, sagt der Unternehmer. Abgesehen von einigen spektakulären Fällen, bei denen zum Beispiel in China umfangreiche Fälschungen nachgewiesen wurden, wird das Thema Plagiate aber nicht umfänglich genug angegangen.
Vor allem Innovation und die Qualität der Produkte sind Möglichkeiten, Produktfälschern immer eine Nasenlänge voraus zu sein. Unternehmen wie die Bohle AG ergreifen ihre Chancen und setzen auf die Fähigkeiten ihrer Techniker, Ingenieure und Vertriebsexperten. Immer wieder werden neue Produkte mit modernen Funktionen entwickelt, die den Kunden das Leben erleichtern und sich auf dem internationalen Markt durchsetzen. Erst jüngst präsentierten die Bohle-Ingenieure mit einem Kipphebel-Saugheber mit Sicherheitsanzeige eine Weltneuheit.
„Ein Problem ist aber auch bei uns der Fachkräftemangel“, betont Dr. Ostendarp. Wer sich bewerben möchte und bei einem erfolgreichen Unternehmen anheuern will, klickt auf > bohle.de