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In Deutschland sind die Kaltmieten in den Städten deutlich gestiegen: Innerhalb des vergangenen Jahres im Schnitt um fünf Prozent, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS).
Bei den Zahlen beruft sich das Blatt auf Angaben des Immobilien-Marktforschungsinstituts Empirica. Die Berechnungen beziehen sich auf Neuvermietungen von 60 bis 80 Quadratmeter große Wohnungen, die nicht älter als zehn Jahre sind und über eine gehobene Ausstattung verfügen.
Vielerorts kletterten die Mieten sogar noch stärker als fünf Prozent: So kostet in Berlin eine Wohnung durchschnittlich 14 Prozent mehr als vor einem Jahr, in Düsseldorf sind es 13 Prozent. So müsse man nun in der NRW-Landeshauptstadt bei einem Umzug als Mittelwert 10,47 Euro pro Quadratmeter berappen.
Hauptgrund für den Anstieg bei den Mietpreisen sei, dass immer mehr Menschen in wirtschaftlich aufstrebende Städte zögen. Die Nachfrage nach neuen Wohnungen übersteige dann das Angebot. Zudem sorge der wirtschaftliche Aufschwung für Optimismus: Die Menschen wechselten eher die Wohnung, die Mieten ließen sich erhöhen, hieß es. Wie die FAS weiter berichtet, hatte es zuvor fast 20 Jahre lang im Schnitt kaum Mietpreiserhöhungen bei Neuvermietungen gegeben. Nun setze ein „Nachholeffekt“ ein.
Keine großen Sorgen müssen sich dagegen Mieter im Revier machen, wie der Vorsitzende des Deutschen Mieterbundes NRW, Bernhard von Grünberg, sagte. „Im Ruhrgebiet sinken die Mieten tendenziell wegen der hohen Leerstandsquote.“ Daneben betonte von Grünberg, dass die von Empirica berechneten Preiserhöhungen sich nicht auf bestehende Mietverträge bezögen. Im Schnitt seien die Mieten in Deutschland im vergangenen Jahr gerade mal um gut 1,5 Prozent gestiegen.