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„Es tut gut, Anerkennung zu bekommen“, sagt Boris ­Ros­kothen. Der Duisburger Spielwarenhändler erhielt 2009 den „Initiativpreis NRW“. Nun werden neue Bewerber gesucht.

Mit dem Preis, den die NRZ einmal im Jahr gemeinsam mit der WGZ Bank auslobt, wird das soziale und gesellschaftliche Engagement mittelständischer Familienunternehmen in Nordrhein-Westfalen gewürdigt.

Roskothen setzt sich seit ge­raumer Zeit für Jugendliche aus einem schwierigen sozialen Umfeld ein. Er hat schon einige Jugendliche ausgebildet, die bei anderen Unternehmen wohl kaum eine Chance bekommen hätten. Es sind Arbeitgeber wie Roskothen, die den Mittelstand stark machen. „Zahlreiche mittelständische Unternehmer en­gagieren sich über ihre betrieblichen Aktivitäten hinaus für ihre heimatliche Region“, sagt Uwe Berghaus, der als stellvertretendes Vorstandsmitglied der WGZ Bank verantwortlich ist für das Mittelstandsgeschäft. „Oftmals schultern die Unternehmen auch solche Aufgaben, die viele Gemeinden finanziell nicht mehr tragen können.“

Aktuellen Studien zufolge haben viele Mittelständler die Rezession vergleichsweise glimpflich überstanden und in den vergangenen Wochen wieder Kraft getankt. Nach Angaben der Wirtschaftsprüfungsfirma Ernst & Young bewerten die deutschen Mittelständler ihre Geschäftslage inzwischen wieder ähnlich positiv wie vor Beginn der Krise. Demnach halten 52 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Lage für „gut“ und 38 Prozent für „eher gut“. Die Einschätzung entspreche in etwa den Werten von Januar 2008. Befragt wurden 700 Mittelständler mit 30 bis 2000 Mitarbeitern.

Der erste Preis ist mit 15 000 Euro dotiert

Bei kleinen und mittleren deutschen Unternehmen zeichnet sich nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) sogar ein kleines „Jobwunder“ ab. „Im Mittelstand stehen die Zeichen wieder auf Personalaufbau“, sagt DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann. Er rechne mit rund 100 000 neuen Arbeitsplätzen, die bis zum Jahresende entstehen könnten. Angetrieben von Exporten, aber auch durch zunehmend mehr Nachfrage und Aufträge im Inland, sei die Zuversicht bei den Unternehmen so groß wie lange nicht mehr. Grund für den Optimismus ist der aktuelle DIHK-Mittelstandsreport, für den über 20 000 Unternehmen aller Branchen befragt wurden. Ein Ergebnis: 86 Prozent der Firmen wollen ihre Beschäftigtenzahl stabil halten oder erhöhen, nur 14 Prozent reduzieren. „Der Mittelstand ist im Aufschwung der wesentliche Beschäftigungsmotor und hält im Abschwung meist länger an seinen Mitarbeitern fest“, bestätigt Uwe Berghaus.

Mit dem „Initiativpreis NRW“ werden besondere Leis­tungen auf folgenden Ge­bieten gewürdigt: Umweltschutz und erneuerbare Energien, neue Arbeitsplätze in NRW sowie gesellschaftliches Engagement. Bewerben dürfen sich Unternehmen, die mehrheitlich in Familienbesitz sind. Als mittelständisch gelten Firmen mit weniger als 500 Mitarbeitern. Der erste Preis ist mit 15 000 Euro dotiert, für die Plätze zwei und drei gibt es 10 000 beziehungsweise 5000 Euro.

Die Mitglieder der Jury sind Arist von Schlippe von der Universität Witten-Herdecke, Thomas Löcker von der WGZ Bank und WAZ-Wirtschaftsressortchef Thomas Wels. Die Bewerbungsfrist endet am 30. September. Interessierte Unternehmen können ihre Bewerbungen für den Initiativpreis online einreichen.

Bewerbungsunterlagen und die Ausschreibungsbedingungen gibt es im Internet unter www.initiativpreis-nrw.de.