Bochum. .

Der Opel-Mutterkonzern General Motors wirbt um das Vertrauen der Anleger. 15 bis 20 Milliarden Dollar sollen beim Gang an den Kapitalmarkt bewegt werden. Dabei gerät eine Abmachung mit dem Betriebsrat in den Blickpunkt.

Es soll einer der größten Börsengänge der US-Geschichte werden: General Motors (GM), der amerikanische Mutterkonzern des deutschen Autobauers Opel, will zurück an die Wall Street. Erwartet wird, dass beim Gang an den Kapitalmarkt zwischen 15 und 20 Milliarden Dollar bewegt werden. Zum Vergleich: Den weltweit bislang größten Börsengang legte die chinesische Agricultural Bank mit einem Volumen von rund 22 Milliarden Dollar hin.

Derzeit rüstet sich GM für die Milliarden-Transaktion, die bereits im Oktober oder November über die Bühne gehen könnte. In Papieren, die GM der US-Börsenaufsicht vorlegte, tauchten nun spannende Details einer Vereinbarung auf, die der Konzern mit den deutschen Arbeitnehmervertretern von Opel getroffen hatte. Teil des sogenannten „Zukunftsvertrags“ ist, dass die Beschäftigten von 2011 bis 2014 jährlich finanzielle Zugeständnisse in Höhe von 265 Millionen Euro machen. Zur Abmachung gehört auch, dass GM das Geld zurückzahlen muss, wenn sich das Management nicht an bestimmte Zusagen für Investitionen in neue Automodelle hält. Eine solche „Strafzahlung“, die das Volumen von insgesamt einer Milliarde Euro erreichen kann, hatten die Gewerkschaften festschreiben lassen.

In den Papieren, die nun an die Öffentlichkeit gerieten, erläutert GM die Risiken für den geplanten Börsengang. Der bis vor kurzem schwer angeschlagene US-Konzern muss um Vertrauen bei den Investoren werben. 2009 hatte der einst größte Autobauer der Welt kurzzeitig Insolvenz angemeldet.

Es gibt wieder Gewinne

Mit der Rückkehr zur Wall Street soll der Staat, der in der Krise Haupteigentümer wurde, zum Minderheitsaktionär werden. Entsprechend aufmerksam dürfte US-Präsident Barack Obama den Börsengang beobachten. Obamas Entscheidung, GM mit 50 Milliarden Dollar an Steuergeldern zu helfen, wurde im vergangenen Jahr heftig kritisiert.

Im September soll der Finanzfachmann Dan Akerson den bisherigen GM-Chef Ed Whitacre ablösen. Nach einer einschneidenden Sanierung mit Werksschließungen und dem Abbau tausender Stellen schreibt der Konzern mittlerweile wieder schwarze Zahlen. GM strebt an, erstmals seit sechs Jahren auch im Gesamtjahr wieder Gewinne zu erwirtschaften.