Köln. .
Der Handels- und Touristikkonzern Rewe hat nach eigenen Angaben 2009 erstmals mehr als 50 Milliarden Euro umgesetzt. Vor allem das Discount-Geschäft trotzte der Krise. Das größte Problem kommt aus der Branche selbst.
Wie das Unternehmen am Dienstag in Köln mitteilte, stiegen die Erlöse binnen Jahresfrist um 2,7 Prozent auf 50,9 Milliarden Euro. Trotz der Wirtschaftskrise habe sich die Rewe-Gruppe in allen relevanten Kennziffern positiv entwickelt, sagte Vorstandschef Alain Caparros.
Der konsolidierte Umsatz des Rewe-Konzerns (ohne selbstständigen Einzelhandel sowie Beteiligungen) erhöhte sich 2009 um 5,7 Prozent auf 37,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebita) stieg um 4,7 Prozent auf 819 Millionen Euro. Dagegen sank das Vorsteuerergebnis unter anderem wegen Firmenwertabschreibungen auf 544 Millionen Euro.
Wachstumsmotor Penny
Das stärkste Wachstum verzeichnete der Discounter Penny mit 8,1 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro. Hier wirkten sich die Integration der Plus-Filialen sowie Investitionen in Sortiment, Werbung und Preise und die Expansion positiv aus.
In den rund 1800 Lebensmittelmärkten der Marken Rewe und toom legten die Umsätze auf 13,6 Milliarden Euro zu. Die Erlöse in den 392 Fachmärkten - darunter toom Baumarkt, B1-Baumarkt, Klee und ProMarkt - stiegen auf 2,4 Milliarden Euro. Dagegen bekam der Konzern in der Touristik die Wirtschaftskrise zu spüren. Die sogenannten fakturierten Umsätze sanken auf 4,2 Milliarden Euro.
Preisdruck schlimmer als Wirtschaftskrise
Im Auftaktquartal 2010 hat die Rewe Gruppe mit 8,9 Milliarden Euro 3,4 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahr. „Trotz aller Unwägbarkeiten blicke der Konzern „verhalten optimistisch“ auf die zweite Jahreshälfte, sagte Caparros. „Viel schlimmer als die Wirtschaftskrise“ sei dagegen der aktuelle Preisdruck in der Handelslandschaft. Allein 2009 hatte es in Deutschland bei den Discountern zwölf Preissenkungsrunden gegeben.
Insgesamt beschäftigte die Gruppe nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr europaweit 326 000 Mitarbeiter, 2,1 Prozent mehr als 2008. In Deutschland habe die Zahl der Beschäftigten um 3,7 Prozent auf 219 000 zugelegt. (ddp)