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Das Bundeskartellamt hat dem Verkauf der insolventen Warenhaus-Kette Woolworth an die Tengelmann-Gruppe zugestimmt. Es gebe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken, teilte die Behörde mit. Ob aber wirklich alle 162 Filialen fortgeführt werden können, ist noch offen.

Ein Konsortium aus der Mülheimer Unternehmensgruppe Tengelmann und deren Tochter H.H. Holding, zu der wiederum die Discounter-Ketten Kik (Textil) und Tedi (Ein-Euro-Artikel) gehören, kann Woolworth also zum 1. Juli übernehmen. Bei der Kaufvertragsunterzeichung vor einigen Wochen hatten die neuen Besitzer angekündigt, das Woolworth-Konzept mit einem Schwerpunkt auf Sportartikeln fortzuführen und das Filialnetz langfristig auf bis zu 1000 auszubauen.

Ob nun aber alle bestehenden Läden überleben werden, ist offen. Der Hauptvermieter und Gläubiger Cerberus, dem 82 Gebäude mit Woolworth-Filialen gehören, hat signalisiert, die Mietverhältnisse über den 30. Juni hinaus fortzuführen. Mit den anderen Eigentümern muss der Insolvenzverwalter aber einzeln noch verhandeln. „Derzeit sieht es so aus, dass mindestens 140 Filialen fortbestehen“, sagte dessen Sprecher zu DerWesten. In Kassel, Trier und Erfurt hätten sich die Immobilien-Besitzer bereits für andere Mieter entschieden. Was aus den dortigen Woolworth-Filialen und deren Mitarbeitern wird, sei unklar.

Maike Joost, Prokuristin der H.H. Holding GmbH, begrüßte die Entscheidung des Kartellamts. Nun seien „die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft“ der Marke Woolworth gestellt. Die rund 4300 Mitarbeiter erhalten auf ein Jahr befristete Arbeitsverträge.