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Die Verunsicherung der Geldanleger wächst angesichts der Flut von Milliarden-Hilfspaketen für Banken, Länder und Währungen. Doch es sollte nicht nur Gold sein, wenn man seine Geldanlagen krisensicher machen will. Tipps für die Vermögensanlage in unsicheren Zeiten.

Mitten in den verschiedenen Finanzkrisen, die sich inzwischen undurchschaubar überlagern, hatte die Sparda-Bank in Hamburg eine aus ihrer Sicht glänzende Idee: Mit dem Spruch „Jetzt brechen goldene Zeiten an!“, wirbt sie für ihr „Goldkonto“.


Wie groß ist die Inflationsgefahr?

Das kann niemand sagen. Einige Fachleute verweisen auf geringe Kreditnachfrage von Unternehmen. Das dämpfe die Preis-Teuerung. Auch führe eine hohe Staatsverschuldung nicht unweigerlich zu einer höheren Inflation. Viele Experten sehen das jedoch anders, sie erwarten wegen der Milliarden-Pakete eine deutliche Teuerung.

Wie viel Gold darf’s denn sein?

Um die Sparda ein letztes Mal zu zitieren: „Gold und andere Edelmetalle haben sich als konstante Wertspeicher bewiesen. Sie haben bisher jeden Staatsbankrott, jede Papierwährung und jeden Krieg unbeschadet überstanden.“ Das ist nur zum Teil richtig. Denn der Goldwert kann auch unter den individuellen Einkaufspreis fallen. Deshalb empfiehlt Rolf Drees von der WGZ-Bank: Zehn Prozent der Vermögensanlage sollte man in Rohstoffen anlegen. Obwohl das Edelmetall seinen Wert im vergangenen Jahrzehnt auf rund 1200 Dollar je Feinunze vervierfacht hat, erwarten Fachleute weitere Wertsteigerungen.


Wie sicher sind Staatsanleihen und Tagesgeld?

Wie Griechenland zeigt, ist offenbar nichts mehr sicher. Einige Anleihen der Griechen werden inzwischen als „Ramschpapiere“ eingeschätzt. Viele Experten empfehlen Anlegern, die auf Nummer sicher gehen wollen, deshalb deutsche Bundesschatzbriefe. Zu den sicheren Anlagen gehört auch das Tagesgeld, das zwar wenig Rendite bringt, aber unter den Einlagenschutz der Banken fällt.

Soll man Aktien kaufen?

Auch Aktien sind Sachwerte. Sie verbriefen einen Anteil am Vermögen eines Unternehmens. Langfristig, so beteuern Experten, können sie eine rentable Anlage sein. Da sie aber an der Börse gehandelt werden, sind sie nicht für jeden Anleger das Wahre, denn sie kosten auch Nerven. Allein in der vergangenen Woche gingen an den Börsen riesige Summen verloren.

Sind Immobilien ein sicherer Hafen?

Tendenziell schon. Aber wer jetzt in einer Art Fluchttrieb in Beton investiert, nur um in Sachwerten anzulegen, sollte vorsichtig sein. Die Immobilie muss genau geprüft sein, sonst entstehen unabsehbare Reparaturkosten. Auch sollte berücksichtigt werden, dass Wohnungen zum Teil schwer zu vermieten sind. Mietausfallkosten können entstehen.