Wiesbaden. .

Die Anzahl der Exporte aus Deutschland ist so stark gewachsen wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vormonat Februar zogen die Ausfuhren um 10,7 Prozent an - so das Statistische Bundesamt. Die ausländischen Märkte ziehen die deutsche Wirtschaft aus der Krise.

Die deutschen Exporte haben im Frühjahr deutlich angezogen und sind im März so stark gestiegen wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vormonat Februar zogen die Ausfuhren um 10,7 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das war demnach der stärkste Anstieg seit Juli 1992, als ein Plus von 11,5 Prozent verzeichnet wurde.

Die deutschen Unternehmen führten den Angaben zufolge im März Waren im Wert von 85,6 Milliarden Euro aus. Das waren 23,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erzielte die deutsche Exportwirtschaft damit das beste Ergebnis seit Mai 2000. Möglicher Grund für das starke Ergebnis ist der gefallene Euro-Kurs, der es für das Ausland billiger macht, Produkte aus der Euro-Zone einzukaufen. Deutschland als starke Exportwirtschaft profitiert besonders von dieser Entwicklung.

Gefahr durch verschärfte Währungskrise

„Damit ziehen die ausländischen Märkte die deutsche Wirtschaft aus der Krise“, bewertete der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner, das Ergebnis. „Mit einem Anstieg von insgesamt über elf Prozent im ersten Quartal liegen die Ausfuhren jedoch absolut noch um 15 Prozent unter dem Wert der Vorkrisenzeit.“

Börner warnte jedoch vor den Folgen einer verschärften Währungskrise rund um das hoch verschuldete Euro-Land Griechenland für den Aufschwung im deutschen Außenhandel. „Eine Verwässerung der Geldwertstabilität würde nicht nur die Wirtschaft treffen, sondern jeden Bürger“, erklärte der BGA-Chef in Berlin. „Drastisch steigende Zinsen würden umgekehrt die Attraktivität des Wirtschafts- und Handelsstandorts Europa drastisch verschlechtern.“

Importe stiegen

Auch die deutschen Importe stiegen im März, allerdings nicht so stark wie die Exporte: Die deutsche Wirtschaft führte der Statistik zufolge Waren im Wert von 68,4 Milliarden Euro ein, 18,3 Prozent mehr als vor einem Jahr und 11,0 Prozent mehr als im Februar.

Der Überschuss in der deutschen Handelsbilanz stieg damit an - auf 17,2 Milliarden Euro. Andere EU-Staaten wie Frankreich hatten Deutschland zuletzt für seinen hohen Handelsbilanzüberschuss kritisiert. Insgesamt kauften die EU-Staaten im März Waren im Wert von 51,4 Milliarden Euro aus Deutschland ein und versandten Produkte im Wert von 42,9 Milliarden Euro hierher. (afp)