Essen.
Das Rauchverbot hat den Gaststätten weit weniger geschadet, als von der Branche befürchtet. Wie das Essener Wirtschaftsforschungsinstitut RWI herausfand, sank der Umsatz der Gastronomie in den betroffenen Bundesländern kaum.
Die Rauchverbote in deutschen Kneipen und Restaurants haben entgegen den Befürchtungen der Branche nur zu geringen Umsatzeinbußen geführt. Laut einer Studie, die das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen am Dienstag vorlegte, sanken die Einnahmen vor allem kurz nach Inkrafttreten der Verbote zwischen August 2007 und Juli 2008.
Im Vergleich zu den Bundesländern, in denen noch keine Rauchverbote gegolten hätten, seien die Umsätze der Gastwirte in Rauchverbotsländern um rund zwei Prozent gesunken, sagte Harald Tauchmann vom RWI. Mit der Zeit hätten sich die Umsatzeinbußen aber abgeschwächt. Eine Auswertung der Gewerbeabmeldungen habe zudem keine Hinweise darauf geliefert, dass die Rauchverbote zu vermehrten Betriebsaufgaben geführt hätten.
Nicht mehr Betriebsaufgaben
Für die Untersuchung wurden den Angaben zufolge Gewerbeanzeigen in den Ländern und die auf Bundesebene zusammengefassten monatlichen Umsatzdaten von rund 10.000 Betrieben im Gastgewerbe zwischen Januar 2006 und September 2008 ausgewertet.
Laut RWI sanken seit der Einführung der Rauchverbote auch die Umsätze an Zigarettenautomaten, die in Kneipen und Restaurants stehen. Weitaus größere Auswirkungen habe jedoch die Einführung der elektronischen Alterskennung an Automaten gehabt, die seit Januar 2007 gilt. Seitdem können Zigaretten nur noch mit Hilfe einer Geldkarte gezogen werden, auf der das Alter verzeichnet ist. Die Umsätze gingen laut RWI daraufhin weitaus stärker zurück als der Zigarettenkonsum insgesamt. (apn)