Bonn. .
Die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten ist 2009 in Deutschland im sechsten Jahr in Folge gestiegen - um mehr als 25 Prozent. Davon profitieren Kleinbauern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Das am häufigsten gehandelte Produkt ist der Deutschen liebstes Getränk.
Im vergangenen Jahr wurden mit Fairtrade-Siegeln zertifizierte Produkte im Wert von 267 Millionen Euro verkauft. Dies entspricht einer Steigerung um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Verein TransFair am Dienstag in Bonn mitteilte.
„Gründe für das Absatzplus sind neben der gestiegenen Verbrauchernachfrage auch die größere Produktvielfalt, mehr Lizenzpartner, ein stärkeres Engagement des Handels sowie die gestiegene Anzahl der Einkaufsorte“, erklärte TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath. Kaffee ist nach wie vor das wichtigste Fairtrade-Produkt, gefolgt von Blumen, Fruchtsaft und Textilien aus fair gehandelter Baumwolle.
Schwerpunkt ist kleinbäuerliche Landwirtschaft
Von dem Erfolg profitieren über 800 zertifizierte Produzenten-Organisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika, die über den deutschen Markt mehr als 36 Millionen Euro Direkteinnahmen erhalten haben. Diese Gelder werden hauptsächlich dazu genutzt, die medizinische Versorgung, Bildung und soziale Einrichtungen zu verbessern, um eine nachhaltige Entwicklung vor Ort zu unterstützen.
Schwerpunkt des fairen Handels ist nach Angaben der Organisation die kleinbäuerliche Landwirtschaft, aus der rund 75 Prozent aller Produkte stammen.
Das Fairtrade-Siegel garantiert die Einhaltung sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Standards, Mindestpreise und Prämien sowie langfristige Lieferbeziehungen und Vorfinanzierung. Auf diese Weise erreichen die Erzeuger höhere und stabilere Einkommen, die zu einer deutlichen Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation der Menschen vor Ort führen. Nach Angaben der Bonner Organisation belegen unabhängige Studien die positiven Auswirkungen des Fairen Handels. (ddp)