Beijing. .

Im Kampf gegen Energievergeudung und Umweltverschmutzung hat die chinesische Regierung die Schließung von hunderten Fabriken bis Ende September angeordnet.

2087 Firmen, die etwa Stahl, Kohle, Zement, Aluminium oder Glas produzieren, müssen veraltete und energieintensive Werke dichtmachen, wie das Industrieministerium mitteilte. Sollten sie dies nicht tun, werden ihnen demnach Kredite nicht verlängert, neue Projekte oder Landkäufe nicht genehmigt und die Stromversorgung gekappt.

Die neue Anordnung sei ein „wichtiger Schritt bei der Modernisierung der Industrie, rückständige Fabriken zu schließen und so die Qualität des Wirtschaftswachstums zu verbessern“, erklärte das Ministerium.

Die Regierung hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass der Energieverbrauch im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 leicht gestiegen sei - der erste Anstieg seit vier Jahren, und dies trotz Bemühungen des Landes, energieeffizienter zu wirtschaften. Die Volksrepublik ist nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) vom Juli im vergangenen Jahr zum größten Energieverbraucher der Welt nach den USA aufgestiegen. Peking wies dies zurück und erklärte, die Daten der IEA seien nicht zuverlässig.

China überflügelt die Niederlande

China wird für Deutschland zum wichtigsten Importland. Die Volksrepublik werde voraussichtlich die Niederlande als bisher wichtigsten Importeur überholen, sagte Außenwirtschaftsexperte des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Axel Nitschke, am Montag in Berlin.

China liefere dabei nicht mehr nur Textilien oder Spielwaren nach Deutschland, sondern verstärkt auch Computer oder Maschinen. Die Niederlande hatten die Liste bisher vor allem deshalb noch eingeführt, weil viele Waren aus anderen Ländern über den wichtigen Hafen Rotterdam nach Deutschland gelangen.

Exportweltmeister China

Zugleich werde China seinen Vorsprung als Exportweltmeister ausbauen, teilte der DIHK mit. Zwar dürften die deutschen Exporte in diesem und im kommenden Jahr jeweils um zehn Prozent wachsen. Die Ausfuhren Chinas steigen demnach aber voraussichtlich um 18 Prozent in diesem Jahr und um 15 Prozent im kommenden Jahr. Damit werde sich der Abstand zu Deutschland weiter vergrößern. China hatte Deutschland im vergangenen Jahr als weltgrößte Exportnation abgelöst. (afp)