Dortmund. .

Nach einer neuen Verordnung des Bundes zum Immissionsschutz kommen auf Besitzer von Kaminöfen Umrüstungs-Kosten zu. Die Verordnung tritt am Montag in Kraft. Sie schreibt neue Grenzwerte für Kohlenstoffmonoxid- sowie Feinstaubausstoß vor. Es gelten Übergangsregelungen.

Für Holzheizungen, Kaminöfen und andere kleine Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe gelten seit 22. März 2010 neue Umweltauflagen. Von den rund 14 Millionen so genannten Einzelraumfeuerungsanlagen – Kamine und Öfen – müssen nach Schätzung des Umweltministeriums 4,5 Millionen umgerüstet werden. Ofenbauer halten die Kosten für nicht absehbar. Derzeit auf dem Markt befindliche Systeme schlagen mit rund 1000 Euro zubuche. Preiswertere Lösungen werden derzeit entwickelt, die genauen Kosten stehen etwa beim Dusiburger Hersteller Hark noch nicht fest.

Preiswertes Messverfahren wird derzeit entwickelt

Der Staubgrenzwert liegt künftig bei 0,06 Gramm pro Kubikmeter bei Pelletfeuerungen, für andere Anlagen bei 0,1 g/m³. Für Kohlenmonoxid gelten je nach Anlagengröße 0,3 bis 1 g/m³. Die Emmissionswerte für die jeweilige Anlage stehen in der Prüfstandsbescheinigung, die mit der Feuerstelle ausgeliefert wird. Eine Messung durch den Schornsteinfeger kostet rund 100 Euro, ein preiswerteres Messverfahren wird derzeit entwickelt. Wer die Hersteller-Bescheinigung verlegt hat, dem hilft der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik. Unter www.hki.de sind in einer Datenbank Feuerungsanlagen aufgelistet. Hat der gesuchte Typ einen grünen Haken, ist keine Umrüstung notwendig.

Nachrüsten bis Ende 2014

Bis 1974 in Betrieb genommene Anlagen müssen bis Ende 2014 nachgerüstet oder außer Betrieb genommen werden. Neuere Anlagen müssen – je nach Alter – zwischen 2017 und 2024 umgerüstet werden. Vor 1950 installierte Feuerstätten genießen unbefristet Bestandsschutz.

Emissionen entstehen oft auch durch falsche Bedienung, sagt Herbert Wazula von der Schorstenfeger-Innung. Grundsätzlich soll man die Temperatur nicht über die Luftzufuhr regeln, sondern durch Nachlegen von Holz. Wazulas Tipp: „Häufiger einen Scheit, nachlegen anstatt die Anlage komplett zu befüllen.“ So würden giftige Emissionen vermindert, außerdem Brennstoff gespart. Ein Holzscheit entspricht ungefähr zwei Kilowattstunden, die meisten Öfen seien für sieben bis neun Kilowattstunden ausgelegt. Oft werde zuviel Holz verbrannt.