Evonik gründet auf den drei Säulen Chemie, Energie und Immobilien. Das sind die Pläne für die Zukunft:
CHEMIE
Die wichtigste Evonik-Sparte steht bereits für drei Viertel des Konzernumsatzes. Künftig soll sie Evonik noch stärker prägen. Die Sparte verfüge über eine attraktive Produkt-Pipeline für organisches Wachstum, sagt Konzernchef Klaus Engel. Aber man prüfe auch, ob es Möglichkeiten gebe, das Geschäft gezielt durch Zukäufe zu verstärken. „Dazu sind wir auch in der Lage”, so Engel. Randbereiche mit einem Umsatzvolumen von rund einer Milliarde Euro sollen abgegeben werden.
ENERGIE
Für die Sparte Steag, die Kraftwerke für fossile Brennstoffe wie Steinkohle plant, baut und betreibt, sucht Engel potente Partner. Die Investmentbank J.P. Morgan ist mit der Sondierung des Marktes beauftragt. Der Bedarf an neuen Kraftwerken sei groß, im Inland wie im Ausland. Allerdings sei der Kraftwerksbau sehr kapitalintensiv. Ein Investor müsse Kapital und gute Konzepte mitbringen und dürfe zudem keine Probleme mit der Mitbestimmung in dem Unternehmen haben. Mitte des Jahres wolle man einen Überblick über Investoren mit ernsthaftem Interesse haben. „Das Interesse ist rege”, sagt Engel.
Steag betreibt acht Steinkohlekraftwerke in Deutschland. Ein weiteres ist derzeit in Walsum im Bau und soll noch in diesem Jahr ans Netz gehen. Mit einem Wirkungsgrad von mehr als 45 Prozent soll es das energieeffektivste Kohlekraftwerk in Europa werden. Zudem betreibt Steag Anlagen in der Türkei, in Kolumbien und auf den Philippinen.
IMMOBILIEN
Die Immobiliensparte mit ihren rund 60 000 Wohnungen will Engel gemeinsam mit dem Wohnbauunternehmen THS (70 000 Wohnungen), an der die Gewerkschaft IG BCE die Hälfte der Anteile hält, zum drittgrößten deutschen Wohnungsunternehmen nach Deutsche Annington und Gagfah formen und später an den Kapitalmarkt bringen. „Wir haben mit unserem Partner IG BCE jetzt Gespräche über die Zusammenführung beider Unternehmen aufgenommen”, sagt der Evonik-Chef. „Die finden auf Augenhöhe und in konzentrierter Ruhe statt.“ Engel versichert: „Wir nehmen dabei Rücksicht auf die Interessen der Mieter und Mitarbeiter.” Betriebswirtschaftliche Ausrichtung und soziale Verantwortung seien kein Konflikt.