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Der Evonik-Konzern will sich nach dem Krisenjahr 2009 neu aufstellen und durchstarten. Konkrete Bilanzzahlen legt Evonik am 25. März vor. Bis 2012 hat das Unternehmen den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen zugesagt.

Der Vorstand von Evonik, Dr.Klaus Engel, im Interview mit der NRZ.
Der Vorstand von Evonik, Dr.Klaus Engel, im Interview mit der NRZ. © NRZ

Der Essener Industriekonzern Evonik will nach dem Krisenjahr 2009 und einer strategischen Neuausrichtung im laufenden Jahr wieder angreifen. „Wir stellen uns jetzt nach dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise neu auf und starten durch”, sagte Evonik-Vorstandschef Klaus Engel im Gespräch mit der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ, Samstagausgabe). „Wir haben uns im Katastrophenjahr 2009 rundum gut geschlagen. Was wir schaffen wollten, haben wir gut erreicht.” Auch für das laufende Jahr sei er „vorsichtig optimistisch”, sagte Engel. „Wir sind gut in 2010 gestartet. Ich bin auch für die kommenden Monate zuversichtlich.” Konkrete Bilanzzahlen legt Evonik am 25. März vor.

Engel hatte dem Unternehmen kurz nach seinem Amtsantritt am 1. Januar 2009 ein Sparprogramm im Volumen von 300 Millionen Euro verordnet. Diese Summe sei übertroffen worden, sagte er. Eine Komponente war der Verzicht der Belegschaft bis hin zum Management auf variable Vergütungsbestandteile. Die ursprünglich angesetzte Halbierung sei aber auf eine 25-prozentige Kürzung zurückgefahren worden, „als wir gesehen haben, dass wir unsere Ziele besser erfüllt haben als geplant”, so der Evonik-Chef. Im Gegenzug zu den Einschnitten hat das Essener Unternehmen den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahresende 2012 erklärt. Nachdem in der Spitze bis zu 3500 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen waren, waren es zuletzt noch rund 300.

Engel richtet den Fokus des Unternehmens künftig noch stärker auf die wichtigste Sparte Chemie aus. Die Immobiliensparte will er mit der Wohnbaugesellschaft THS zusammenführen, an der die Gewerkschaft IG BCE und Evonik jeweils die Hälfte halten, und in einigen Jahren an den Kapitalmarkt bringen. Für die dritte Konzernsäule Energie mit dem Kohleverstromer Steag sucht Evonik einen finanzstarken Partner. Der Prozess für den Verkauf eines Minderheitsanteils an der Steag ist angelaufen. „Das Interesse ist rege”, sagte Engel.