Hamburg. .

Der Hautpflegekonzern Beiersdorf (“Nivea“, „Labello“) hat im Krisenjahr 1.400 Stellen abgebaut. Außerdem trennt er sich von zwei Logistikstandorten in Stuttgart und Offenburg mit rund 150 Jobs. 2010 will Beiersdrof allerdings auf die Erfolgsschiene zurück.

Der Hautpflegekonzern Beiersdorf (“Nivea“, „Labello“) hat im Krisenjahr 2009 rund 6,5 Prozent oder 1.400 Arbeitsplätze abgebaut und plant den Verkauf weiterer Standorte. Außerdem soll in den USA die Lieferkette saniert werden, was erfahrungsgemäß zu weiteren Stellenstreichungen führt. In Deutschland trennt Beiersdorf sich von zwei Logistikstandorten in Stuttgart und Offenburg mit rund 150 Jobs. „2010 wird sicher kein Jahr sein, in dem wir groß Mitarbeiter aufbauen werden“, sagte das zuständige Vorstandsmitglied Bernhard Düttmann in Hamburg.

Trotz Personalabbaus will Beiersdorf aber 2010 nach dem Umsatz- und Gewinneinbruch 2009 wieder auf Wachstum schalten. Vorstandschef Thomas-B. Quaas kündigte bei der Bilanzvorstellung am Donnerstag an, der Konzern werde 2010 wieder wachsen und dabei die Konkurrenz abhängen. Auch der 2009 kräftig eingebrochene Gewinn solle wieder steigen. Er machte aber auch klar, das kräftige Wachstum der letzten Jahre sei wohl kaum noch zu erreichen. Discountläden würde immer stärker auf die Preise drücken, sagte er.

Im vergangenen Jahr war der Beiersdorf-Umsatz um 3,7 Prozent auf rund 5,7 Milliarden Euro gefallen. Das Nettoergebnis fiel um fast 200 Millionen auf 379 Millionen Euro.

Jogi Löw soll Männer zur Creme führen

Nach Konzernangaben verzeichnete vor allem der in der Firma Tesa gebündelte Unternehmensbereich Klebetechnik wegen der Krise im Industriesektor deutliche Einbußen. Dennoch habe man sich in einem stark rückläufigen Markt gut behaupten können, hieß es. Der Umsatz von Tesa lag im vergangenen Jahr etwa 90 Millionen Euro oder 12 Prozent unter dem Wert von 2008. Tesa litt unter der Krise der Autoindustrie, die ein großer Kunde für Klebstoffe ist.

Im wichtigsten Unternehmensbereich, den Pflegeprodukten, legte Beierdorf 2009 jedoch zu - um 1,2 Prozent, wenn Unternehmensverkäufe und Währungseffekte herausgerechnet werden. Im laufenden Jahr will Beiersdorf vor allem im Männer-Geschäft kräftig wachsen: Bundestrainer Jogi Löw wurde als Werbepartner gewonnen, die Marke Nivea erwartet von der Fußball-WM im Sommer einen kräftigen Schub.

Außerdem setzt Beiersdorf immer mehr auf neue Märkte. So zeigten China und Lateinamerika 2009 zweistelliges Umsatzwachstum. Westeuropa war dagegen rückläufig. Quaas kündigte eine zurückhaltendere Strategie bei der Kosmetik an: Nur wenn in einem Land die Marke Nivea schon bei der Hautpflege und bei der Haarpflege vorne liegt, sollen dort dann auch Kosmetikprodukte eingeführt werden. (apn)