Leverkusen/Essen. .
Der Chemie- und Pharmariese kommt glimpflich durch die Krise. Die ganze Branche spürt inzwischen den Aufwind.
Für Werner Wenning war es die letzte Bilanzpressekonferenz als Bayer-Chef. Nach acht Jahren an der Spitze des Chemie- und Pharmakonzerns wird der 63-Jährige im Oktober vom Niederländer Marijn Dekkers abgelöst. Wenning hinterlässt seinem 52-jährigen Nachfolger eine Bilanz, die von der Wirtschaftskrise gezeichnet ist. Bayer musste Einbußen hinnehmen, sieht aber Anzeichen der Erholung.
Der Konzernumsatz sank im vergangenen Jahr um 5,3 Prozent auf knapp 31,17 Milliarden Euro. Der Gewinn ging um rund ein Fünftel auf 1,36 Milliarden Euro zurück. In den letzten drei Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres legte Bayer wieder zu. Auch bei anderen Chemieriesen wie BASF, Dow Chemical und Du Pont hatte sich eine Trendwende abgezeichnet.
Bayer verwies auf gute Geschäfte mit dem Krebsmedikament Nexavar. Hohe Umsätze erwirtschaftete der Konzern aus Leverkusen auch mit der Antibaby-Pille Yaz und dem Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon. Dagegen litt das Geschäft mit Kunststoffen erheblich unter der Krise. „Wir waren in einem schwierigen Umfeld erfolgreich, und wir sind optimistisch für die Zukunft“, sagte Wenning.
An die Anteilseigner will Bayer für 2009 eine unveränderte Dividende von 1,40 Euro je Aktie zu zahlen. Mit Blick auf die weltweit rund 108 400 Mitarbeiter sagte Wenning: „Wir legen weiterhin großes Gewicht auf die Sicherung der Beschäftigung.“ Bei Bayer gilt eine Beschäftigungssicherung bis zum Jahr 2012.
Die Managergehälter sollen sich künftig stärker am langfristigen Unternehmenserfolg orientieren, erklärte Bayer-Aufsichtsratschef Manfred Schneider. Das „Niveau der Gesamtvergütung“ bleibe allerdings unverändert. Laut Geschäftsbericht erhielt Wenning für 2009 Gesamtbezüge in Höhe von 3,57 Millionen Euro. Außerdem hat er Pensionszusagen in Höhe von rund 15 Millionen Euro.