Düsseldorf. .
Die Arzthonorare in Deutschland sind nach einem Pressebericht in den vergangenen drei Jahren deutlich gestiegen. Im Streit mit der Bundesregierung um die lukrativen Hausarztverträge hatten die Mediziner mit Praxisschließungen gedroht.
Die Vergütungen für die 150.000 Fachärzte und Allgemeinmediziner hätten sich seit 2007 um 11,3 Prozent erhöht, berichtete das „Handelsblatt“ am Dienstag unter Berufung auf Daten des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV). In einigen Regionen habe das Plus sogar deutlich höher gelegen. So erhielten Hamburgs Mediziner 25,4 Prozent mehr.
Im Streit mit der Bundesregierung um die lukrativen Hausarztverträge haben die Mediziner mit Praxisschließungen gedroht. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will dabei die bislang höheren Honorare in den Verträgen auf das normale Vergütungsniveau absenken.
Folge der Honorarreform
Die Einkommensverbesserungen seit 2007 seien Folge der Honorarreform, die die Große Koalition 2008 auf den Weg gebracht habe, hieß es in dem Bericht des „Handelsblatts“. Sie dürfte nach Schätzungen des GKV-Spitzenverbands dazu führen, dass sich das Durchschnittseinkommen der Mediziner in diesem Jahr auf 164.000 Euro im Jahr erhöht; 2007 habe es noch bei 142.000 Euro gelegen.
Allerdings sind die regionalen Unterschiede dem Bericht zufolge sehr hoch. Neben Hamburg hätten auch die Honorare von Medizinern in anderen Regionen Norddeutschlands und den neuen Bundesländern um mehr als 20 Prozent über dem Vergleichszeitraum von 2007. Mit deutlich geringeren Zuwächsen müssen sich allerdings die Ärzte im Süden des Landes begnügen, wie das „Handelsblatt“ berichtete. So hätten Bayerns Ärzte nur ein Plus von 3,5 Prozent verzeichnet. (afp)