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Die Deutsche Post prescht vor: Ihr E-Postbrief soll die Vorzüge des klassischen Briefes in das Internet transportieren. Das neue Verfahren soll sicher und verbindlich sein.
Er soll die elektronische Kommunikation sicher und verbindlich machen – und die Lücke zwischen E-Mail und klassischem Brief schließen: Das soll der sogenannte E-Postbrief der Deutschen Post können. Auch die Konkurrenz steht in den Startlöchern. Noch in diesem Jahr will ein Konsortium aus Telekom und United Internet mit seinen Marken GMX und web.de die sogenannte DE-Mail starten. Was verbirgt sich hinter den neuen elektronischen Briefverfahren?
Warum E-Postbrief und DE-Mail?
E-Mails sind ein beliebtes und schnelles Kommunikationsmittel. Nur sicher sind sie nicht. Dritte können jederzeit mitlesen, weil die Daten in der Regel unverschlüsselt über unsichere Kanäle im Internet übertragen werden. Sowohl der E-Postbrief als auch DE-Mail setzen dagegen auf eine starke Verschlüsselung – eine Voraussetzung dafür, künftig rechtsverbindliche Dokumente über das Internet auszutauschen. Mit dem E-Postbrief bringe die Post „das Briefgeheimnis ins Internet“, erklärte der für das Briefgeschäft des Konzerns verantwortliche Vorstand, Jürgen Gerdes, gestern bei der Vorstellung des Verfahrens in Bonn.
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Und das birgt vor allem für Unternehmen Vorteile. Sie können untereinander schneller und kostengünstiger kommunizieren und Geschäftspost wie Verträge über das Netz austauschen. Doch auch Privatkunden profitieren von den neuen Verfahren. Denkbar sind etwa Schriftwechsel mit Behörden oder Versicherungen, bei denen der klassische Postweg bislang unverzichtbar ist.
Wer kann sich eine DE-Mail- oder E-Postbrief-Adresse einrichten? Und wie geht das?
Jeder Bürger kann an den neuen Verfahren teilnehmen. Voraussetzung ist allerdings eine Registrierung, bei der der Nutzer einwandfrei identifiziert wird. Und das geht in der Regel über das so genannte Post-Ident-Verfahren, bei der sich Nutzer in einer Postfiliale mit ihrem Ausweis zu erkennen geben müssen. Bei klassischen E-Mail-Adressen ist eine solche Registrierung bislang nicht notwendig. DE-Mail und E-Postbrief lassen aber keine Fantasienamen mehr zu. In der Regel besteht eine Mail-Adresse aus Vor- und Nachnamen. Sowohl die Deutsche Post als auch GMX und web.de bieten bereits jetzt die Möglichkeit, sich Wunschadressen zu reservieren.
Was kostet der neue elektronische Postservice?
Sowohl die Registrierung als auch die Bereitstellung des E-Postfaches sind bei der Deutschen Post kostenlos. Ebenfalls kostenfrei ist der Empfang der neuartigen elektronischen Post. Wie beim klassischen Brief zahlt der Versender. Der einfache E-Postbrief kostet 55 Cent, so viel wie sein klassisches Pendant. Es gibt aber auch Einschreiben und weitere (teurere) Sonderformen. Wie teuer eine DE-Mail wird, steht noch nicht fest.
Beide Anbieter – Post und DE-Mail – wollen einen Service anbieten, bei dem der Brief auf elektronischem Wege angeliefert, ausgedruckt und dann per Briefträger zugestellt wird. Der „Hybridbrief“ kostet bei der Post 55 Cent, GMX/Web.de verlangt 54 Cent.
Funktioniert der neue E-Brief genauso wie die E-Mail?
Ja. Sowohl die Post als auch die DE-Mail-Anbieter planen einen Zugriff auf ihr Angebot per Internet-Browser. GMX, web.de und Telekom wollen die sichere E-Post in ihren bisherigen Internet-Portalen einbinden, die Post startete ein eigenes Angebot unter www.epost.de. Die Firmen kündigten an, die Verfahren auch für E-Mail-Programme wie Microsoft Outlook oder Mozilla Thunderbird nutzbar zu machen.