Berlin/Essen. .

Haste mal einen Euro? Die Karstadtübernahme kostet den Finanzinvestor genau so viel - plus fünf Millionen für die Marke „Karstadt“. Das erklärte ein Sprecher in einem Medienbericht am Sonntag. Zudem seien Millionen-Investitionen vorgesehen.

Der Investor Nicolas Berggruen zahlt für die Anteile der insolventen Kaufhauskette Karstadt nur einen Euro. Für die Marke allerdings überweist der Karstadt-Käufer fünf Millionen Euro, wie ein Sprecher Berggruens der „Bild am Sonntag“ sagte. „Das ist kein ungewöhnlicher Vorgang“, fügte der Sprecher hinzu. „Viel wichtiger sind die weiteren Verpflichtungen, die der Käufer mit dem Vertrag eingeht, um das Unternehmen wieder fit zu machen und Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen.“

Ultimatum zu Karstadt-Mieten bis Dienstag-Mitternacht

Der Kaufvertrag für Karstadt sieht vor, dass die Kaufhauskette sofort eine Kapitalspritze von 70 Millionen Euro erhält. Davon gehen nach Angaben von Berggruens Partner BCBG Max Azria fünf Millionen Euro an die Gläubiger und 65 Millionen Euro in die Fortführung des Geschäftsbetriebes. Für die kommenden drei Jahre sind Investitionen in Höhe von insgesamt 250 Millionen Euro geplant. Künftige Gewinne dürfen dem Berggruen-Sprecher zufolge zudem nicht ausgeschüttet, sondern müssten wieder investiert werden.

Der Kaufvertrag ist allerdings erst rechtskräftig, wenn Berggruen sich mit dem Vermieterkonsortium Highstreet über die Höhe der Mieten einigt. Eine Einigung im Grundsatz haben der Investor und die Vermieter dabei bereits erzielt, die Gespräche laufen aber noch immer weiter. Berggruen stellte Highstreet zuletzt nun ein Ultimatum bis Dienstag um Mitternacht. (afp)