Hamburg. .

Der Chef des Axel-Springer-Verlags, Mathias Döpfner, soll nach einer Studie des „Manager Magazins“ Deutschlands bestbezahlter Manager sein. Nach der am Freitag veröffentlichten Untersuchung verdiente der Vorstandsvorsitzende des Verlags der „Bild“-Zeitung im vergangenen Jahr rund elf Millionen Euro und damit mehr als die Chefs der 30 im deutschen Leitindex DAX notierten Konzerne.

Der Axel-Springer-Verlag widersprach dieser Darstellung entschieden und erklärte, er prüfe rechtliche Schritte gegen das „Manager Magazin“. Die Angaben seien „grob falsch“ und basierten auf einer „vollkommen unseriösen Erhebungsmethode“, sagte ein Sprecher. „Axel Springer weist keine Einzelgehälter, sondern die Gesamtvergütung aller Vorstände aus. Die angebliche „Analyse“ ist ein reines Ratespiel“, heißt es in der Stellungnahme. „Davon abgesehen, dass es keinerlei Hinweis auf die Gehaltsverteilung unserer Vorstände in unserem Geschäftsbericht gibt, bleiben bei der sogenannten „Hochrechnungen“ des Manager-Magazins auch Sondereffekte, zum Beispiel Zahlungen für ausgeschiedene Vorstände, völlig unberücksichtigt. Wir dementieren die Behauptungen des Manager-Magazins ausdrücklich.“

Auf Platz zwei folgt laut Studie der oberste Investmentbanker der Deutschen Bank, Anshu Jain. Mit einem Jahresgehalt von etwa 10,3 Millionen Euro war der gebürtige Inder besser bezahlt als sein Chef Josef Ackermann. Der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Kreditinstituts verdiente 2009 knapp 9,4 Millionen Euro. Auf der Rangliste der bestbezahlten Vorstände Deutschlands sind neben Jain und Ackermann auch die übrigen sechs Vorstandsmitglieder des Geldhauses vertreten. Sie verdienten allesamt mehr als die Vorstandsvorsitzenden beispielsweise bei Daimler, Bayer oder ThyssenKrupp.

Energieriese zahlt Riesengehalt

Der Untersuchung nach rangieren unter den 20 Top-Verdienern Europas insgesamt sechs deutsche Manager. Jain liegt an achter, Ackermann folgt an zehnter Stelle. Ein dickes Gehalt bekamen im vergangenen Jahr auch RWE-Chef Jürgen Großmann (7,1 Millionen Euro, Rang 13 in Europa), Puma-Boss Jochen Zeitz (7,1 Millionen Euro, Rang 14), Siemens-Primus Peter Löscher (7,0 Millionen Euro, Rang 16) und VW-Chef Martin Winterkorn (6,6 Millionen Euro, Rang 20). Insgesamt zahlten die DAX-Konzerne ihren Vorständen im vergangenen Jahr rund 409 Millionen Euro und damit ebensoviel wie 2008.

Ungeschlagen an der Spitze liegt indes der Boss des Energiekonzerns Shell, Peter Voser, der laut „Manager Magazin“ 2009 knapp 15 Millionen Euro verdiente und damit europaweit das höchste Gehalt bekam. Der britische Arzneimittelhersteller AstraZeneca zahlte seinem Chef David R. Brennan mehr als 13 Millionen Euro, das Jahresgehalt des Chefs des Schweizer Bankhauses Credit Suisse, Brady Dougan, lag bei rund 12,5 Millionen Euro. Zu den Top Ten der Spitzenverdiener gehörten auch der Vorstandsvorsitzende des Gasproduzenten BG Group, Frank Chapman, Novartis-Primus Daniel Vasella, Vodafone-Chef Vittorio Colao und BP-Boss Tony Hayward. (apn)