Frankfurt. .
Urlaubsreisen mit dem Flieger könnten schon bald teuerer werden. Die Airlines wollen die Kosten durch die von der Bundesregierung geplante Flugsteuer an die Kunden weitergeben.
Airlines und Flughäfen laufen Sturm gegen die Pläne der Bundesregierung für eine neue Steuer auf Flugtickets. Die Luftverkehrssteuer leiste keinen Beitrag zum Klimaschutz, sondern verteuere Urlaubs- und Geschäftsreisen lediglich, erklärte Michael Engel, Chef des Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) am Donnerstag. Die Fluglinien würden gezwungen, die Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Der Flughafenbetreiberverband ADV befürchtete, dass die Passagiere in Scharen auf Flughäfen im benachbarten Ausland ausweichen könnten. Nach ersten Schätzungen könnten durch die Steuer fünf Millionen Passagiere und 10.000 Arbeitsplätze verloren gehen, so der Verband.
Sanierung des Haushalts durch Luftverkehrsabgabe
Die Bundesregierung hatte vor wenigen Wochen zur Sanierung des Haushalts eine Luftverkehrsabgabe angekündigt, die sich an ökologischen Kriterien orientieren soll. Der Obolus soll dem Bund rund eine Milliarde Euro im Jahr in die Kassen spülen. Einem Entwurf des Bundesfinanzministeriums zufolge sollen alle Passagierflüge besteuert werden, die in Deutschland starten. Es sei geplant, die Höhe von der Buchungsklasse und der Länge des Fluges abhängig zu machen. Frachtmaschinen und Privatjets seien ausgenommen.
Das sei unsozial, sagte dazu ein Sprecher der Fluggesellschaft EasyJet. „Urlauber und Geschäftsreisende sollen zahlen, Superreiche und Unternehmen, die ihre Manager mit einem Privatjet befördern, sollen dagegen befreit werden.“ Zudem sei die Abgabe auch nicht ökologisch, wie von der Regierung behauptet. Leere Jets dürften nach der bisherigen Logik steuerfrei fliegen, voll besetzte Flugzeuge zahlten den Höchstsatz. Die Lufthansa wollte sich zu dem Thema nicht äußern und verwies auf die Aussagen des BDF. (reuters)