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Durch einen Deal mit Restlaufzeiten will der Stromkonzern RWE offenbar den Weiterbetrieb seines Atomkraftwerks Biblis sicherstellen. Laut einem Medienbericht verhandle RWE dazu mit dem Energie-Riesen Eon. Es geht um ungenutzte Laufzeiten für das 2003 stillgelegte Eon-AKW Stade.

Die Stromkonzerne RWE und Eon stehen offenbar unmittelbar vor einer Einigung beim Verkauf von Restlaufzeiten alter Atomkraftwerke. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Samstag vorab meldete, präsentierte Eon dem Essener Konkurrenten vergangene Woche ein letztes, nicht mehr verhandelbares Angebot für die Übertragung von Laufzeiten seines 2003 vorzeitig stillgelegten Atomkraftwerks in Stade.

Laut Bericht sollen die ungenutzten Rechte dem von der Schließung bedrohten RWE-Meiler im südhessischen Biblis A den Weiterbetrieb sichern. Ohne die Übertragung dieser „Fremdlaufzeiten“ müsste der RWE-Meiler möglicherweise in den nächsten Monaten vom Netz gehen. Denn ein genereller Beschluss der Bundesregierung über die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke werde erst für Herbst erwartet und könnte für Biblis zu spät kommen.

Mit dem ungewöhnlichen Deal wollen die Strommanager laut „Spiegel“ ein vorzeitiges Aus des Reaktors verhindern. Allerdings hätten die Preisvorstellungen von Eon und RWE in den vergangenen Monaten weit auseinander gelegen. Mit dem neuen Angebot scheine sich Eon den RWE-Vorstellungen ein Stück weit genähert zu haben. Ein Abschluss innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen sei durchaus möglich, habe es in beiden Unternehmen geheißen. (ddp)