Hamburg. .
Die Finanzierung des A400M bleibt ein zähes Ringen. Deutschland erwägt nun laut Medienberichten eine Staatsbürgschaft. So könnte der Flugzeugbauer Airbus günstige Kredite aufnehmen.
Im Streit um die Finanzierung des Airbus-Militärtransporters A400M prüft Deutschland nach Presseinformationen anstelle zusätzlicher Geldzahlungen die Bereitstellung einer staatlichen Bürgschaft. Damit könnte der europäische EADS-Konzern mit seiner Airbus-Tochter kostengünstig Kredite aufnehmen, und die Bundesregierung würde eine direkte Belastung des Bundeshaushalts verhindern, berichtet die «Financial Times Deutschland» (Dienstagsausgabe). Unter Berufung auf mehrere verhandlungsnahe Quellen schreibt die Zeitung, derzeit liefen Beratungen zwischen den Ministerien für Verteidigung, Wirtschaft und Finanzen darüber, wie das Bürgschaftsmodell im Einzelnen aussehen könnte.
Verschiedene Finanzierungsmodelle möglich
Zu beachten seien dabei auch sensible Punkte wie der transatlantische Streit vor der Welthandelsorganisation (WTO) über die Zulässigkeit von Flugzeugsubventionen für Boeing und Airbus. Die sieben A400M-Kundenländer (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Spanien und die Türkei) könnten der Zeitung zufolge unterschiedliche Finanzierungs- und Abnahmemodelle vorschlagen - durch zusätzliche Zahlungen, durch Bürgschaften oder indem weniger Flugzeuge abgenommen werden. Nach «FTD“-Informationen prüfen die Staaten als Ausgleich für ihre zusätzliche Finanzierung auch eine Beteiligung an künftigen Exporterfolgen des A400M-Modells.
Ein Treffen von Vertretern der Kundenstaaten und des EADS-Konzerns in Berlin war am Freitag ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. Der Militär-Airbus hätte ursprünglich schon Ende vergangenen Jahres ausgeliefert werden sollen, hat bislang aber gerade einmal den Erstflug im Dezember hinter sich. Die Auslieferung verzögert sich wegen technischer Probleme um mindestens drei Jahre. Die Kosten könnten Fachleuten zufolge um bis zu elf Milliarden Euro teurer werden als geplant. (afp)